Israelische Soldaten erschiessen Palästinenser im Westjordanland

Israelische Soldaten erschiessen Palästinenser im Westjordanland

16.07.2017, 10:04

Im Westjordanland haben israelische Soldaten am Sonntag einen Palästinenser erschossen, der sie angreifen wollte. Der Verdächtige habe bei seiner versuchten Festnahme in der Stadt Nabi Salah «das Feuer eröffnen» wollen, erklärte die Armee.

Wegen der «unmittelbaren Bedrohung» hätten die Soldaten daraufhin auf den Mann geschossen. Bei seiner versuchten Festnahme am Sonntag sei auch ein weiterer Palästinenser leicht verletzt und festgenommen worden.

Der 34-jährige Palästinenser wurde verdächtigt, in zwei Fällen am Samstag auf Israelis im besetzten Westjordanland geschossen zu haben. Einmal sei ein Militärposten beschossen worden, einmal Zivilisten.

Tempelberg wieder offen

Drei arabische Israelis hatten am Freitag in Jerusalem zwei israelische Polizisten erschossen und wurden daraufhin von Sicherheitskräften getötet. Daraufhin sperrte Israel den Tempelberg für zwei Tage.

Das Areal soll an diesem Sonntag wieder «schrittweise» geöffnet werden. Das kündigte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am späten Samstagabend an. Allerdings würden die Sicherheitsmassnahmen erhöht. So würden Metall-Suchgeräte eingesetzt. Zudem würden Kameras angebracht.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte in einem Telefonat mit Netanjahu die tödliche Attacke verurteilt und gebeten, die Schliessung der heiligen Stätte zu beenden.

Der Tempelberg mit der Klagemauer sowie der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom ist Juden wie Muslimen heilig. Der Streit um die Besuchsrechte, also wer den Hügel betreten und dort beten darf, hatte bereits in der Vergangenheit zu Spannungen geführt.

Seit Oktober 2015 kommt es in Israel und dem besetzten Westjordanland immer wieder zu Angriffen durch Palästinenser. Israel wirft der Palästinenser-Führung vor, dazu anzustacheln. Die Palästinenser weisen dies zurück. Sie verweisen auf Wut und Enttäuschung in der palästinensischen Bevölkerung über die anhaltende Besetzung und den seit 2014 stockenden Friedensprozess. (sda/dpa/afp/reu)

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