Jugendlicher bei Protesten gegen Regierung in Venezuela getötet

Jugendlicher bei Protesten gegen Regierung in Venezuela getötet

16.05.2017, 05:36

Bei neuen Demonstrationen gegen die sozialistische Regierung in Venezuela ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. In der Region Táchira sei ein 17-Jähriger erschossen worden, teilten die Behörden am Montag mit.

Er bedauere den Tod des jungen Mannes und fordere umfangreiche Ermittlungen, sagte Ombudsmann Tarek William Saab. Nach Angaben der Opposition wurde in der Region ein weiterer Mann erschossen. Das bestätigten die Behörden aber bisher nicht.

Bei den Protesten im ganzen Land wurden mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Im Bundesstaat Carabobo feuerte ein Scharfschütze nach Angaben der Regierung auf zwei Polizisten. «Ein Beamter wurde durch einen Kopfschuss schwer verletzt», schrieb Gouverneur Francisco Ameliach auf Twitter. «Er ist in einem kritischen Zustand und ringt um sein Leben.» Polizisten feuerten mit Tränengas und Gummigeschossen auf Demonstranten. Dabei wurden sieben Menschen verletzt.

Landesweite Proteste

Auf der Insel Margarita wurden die oppositionelle Abgeordnete Yanet Fermín und zwölf weitere Demonstranten festgenommen. «Das ist ein Angriff auf die parlamentarische Immunität», sagte der Vizepräsident der Nationalversammlung, Freddy Guevara. In der Hauptstadt Caracas blockierten die Demonstranten zwei Hauptverkehrsstrassen.

Guevara kündigte eine Reihe weiterer Demonstrationen in den kommenden Tagen an. «Wir müssen klar machen, dass die Mehrheit des Volks gegen dieses Regierungssystem ist und nicht aufgeben wird», sagte er. Unter dem Motto «Wir sind Millionen» würden die Venezolaner am kommenden Samstag auf die Strasse gehen.

Angesichts einer schweren Wirtschaftskrise demonstrieren in dem erdölreichen Staat seit Wochen Tausende Menschen gegen Präsident Nicolás Maduro und dessen aus ihrer Sicht autoritären Regierungsstil. Bei Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften, Oppositionellen und Regierungsanhängern kamen bislang 40 Menschen ums Leben, rund 800 wurden verletzt. (sda/dpa)

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