Der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, will sein Amt abgeben und in die deutsche Politik wechseln. Noch unklar ist, welche Rolle der SPD-Politiker in der Bundespolitik zu übernehmen gedenkt.
Schulz wird in Deutschland als möglicher Kanzlerkandidat und als neuer Aussenminister gehandelt - möglicherweise auch in Personalunion. Dass er einen Wechsel nach Berlin anstrebt, bestätigte Schulz dem Sender ARD nach dessen Angaben. Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» über Schulz' Pläne berichtet. Er selbst will sich am Donnerstagmorgen äussern.
Schulz soll nach Angaben aus Parteikreisen auf Platz eins der nordrhein-westfälischen SPD-Landesliste bei der Bundestagswahl 2017 antreten, schreibt die «Süddeutsche». Diese Entscheidung sei am Mittwochabend in Kreisen der Landespartei schon kommuniziert worden.
Bei der Suche nach einem SPD-Kanzlerkandidaten gilt der Rheinländer als mögliche Alternative zum Parteichef Sigmar Gabriel. Schulz ist zudem auch als Nachfolger für Aussenminister Frank-Walter Steinmeier im Gespräch, den die grosse Koalition als gemeinsamen Kandidaten für die Wahl zum Bundespräsidenten im kommenden Februar aufgestellt hat.
Die SPD will erst Ende Januar entscheiden, wen sie gegen die wieder antretende Amtsinhaberin Angela Merkel ins Rennen schickt. Diese Frage solle - wie schon geplant - auf einer Vorstandsklausur geklärt werden, beschloss die SPD-Spitze am Montag einstimmig. (sda/dpa)