Finma sanktioniert Falcon im 1MDB-Fall

Finma sanktioniert Falcon im 1MDB-Fall

11.10.2016, 08:12

Die Finma findet für die Zürcher Privatbank Falcon und deren Umgang mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB deutliche Worte und verhängt gleich auch Massnahmen: Sie zieht den ungerechtfertigten Gewinn von 2.5 Millionen Franken ein und droht mit Entzug der Banklizenz.

Die Falcon Private Bank habe «schwer» gegen die Geldwäscheibestimmungen verstossen; zudem habe Falcon in «schwerer Weise» gegen die Anforderungen an die Gewähr für einwandfreie Geschäftstätigkeit verstossen; die Falcon Bank habe komplexe Transaktionen in markanter Höhe «mangelhaft» abgeklärt; und zwei Verwaltungsräte hätten eigene «illegitime» Zwecke verfolgt, heisst es in der Mitteilung, die die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma in der Nacht auf Dienstag verschickt hat.

Doch die Finma findet nicht nur deutliche Worte, sondern lässt die Bank auch gleich die Konsequenzen spüren. Sie zieht den ungerechtfertigt erzielten Gewinn von 2.5 Millionen Franken ein. Für drei Jahre darf die Bank keine Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Personen eingehen, die politisch exponiert sind (PEP). Für den Wiederholungsfall droht die Finma mit dem Entzug der Banklizenz. Und die Falcon Bank muss die Unabhängigkeit ihres Verwaltungsrats verstärken.

Damit gerät nach der Tessiner BSI nun auch die Falcon Private Bank wegen des malaysischen Staatsfonds 1MDB unter Druck. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) entzieht Falcon zudem den Status einer Handelsbank in dem asiatischen Stadtstaat.

Die Falcon Private Bank wurde 1965 in Zürich als Überseebank gegründet. 1998 wurde das Unternehmen in AIG Privat Bank umbenannt. 2009 übernahm die International Petroleum Investment Company (IPIC), ein Staatsfonds von ABU Dhabi, die Privatbank und benannte sie als Falcon Private Bank. Auf ihrer Homepage bewirbt sie sich selbst als spezialisierter Schweizer Vermögensverwalter «mit grosser Emerging-Market-Kompetenz und direktem Zugang zu den Schwellenmärkten». Die Bank betreibt Niederlassungen in Zürich, London, Abu Dhabi, Dubai und Singapur. (sda)

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