Max-Ophüls-Preis für österreichischen Film «Siebzehn»

Max-Ophüls-Preis für österreichischen Film «Siebzehn»

29.01.2017, 00:04

Österreichische Filme haben beim 38. Max-Ophüls-Filmfestival abgeräumt. Der mit 36'000 Euro datierte Max-Ophüls-Preis ging an den Jugendfilm «Siebzehn» der österreichischen Regisseurin und Autorin Monja Art. «La Femme et le TGV» gewann einen Publikumspreis.

Den Siegerfilm «Siebzehn» lobte die Jury folgendermassen: «Sensibel und entschlossen inszeniert, erzählt dieser wunderbare Film von der ersten oder auch der zweiten Liebe, tiefen Sehnsüchten, der inneren Unsicherheit und der Suche nach der eigenen Identität». Es sei «überaus erstaunlich, dass man diese wiederkehrenden Geschichten vom Erwachsenwerden so erfrischend und emotional mitreissend neu erfinden kann».

Für ihre Rolle als 17-jährige Paula wurde zudem Hauptdarstellerin Elisabeth Wabitsch als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Sie führe in dem Film «auf mitreissende Art und Weise zurück ins jugendliche Chaos aus Hoffnungen, Erwartungen und tiefen Emotionen», hiess es anlässlich ihrer Nominierung.

«Das Schönste in einem Film ist, wenn eine Schauspielerin spielt, und alles sagt, ohne dabei sprechen zu müssen», begründete die Jury ihre Auszeichnung. Bester Nachwuchsschauspieler wurde Leonard Kunz für seine Rolle in «Jenny» von Regisseurin Lea Becker.

Publikumspreis für «La Femme et le TGV»

Das Filmfestival «Max-Ophüls-Preis» zählt zu den wichtigsten Foren für Nachwuchsfilmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mehr als 30'000 Besucher schauten sich die 155 Filme an.

Sieben Schweizer Filme waren in den Wettbewerbssparten dabei. «La Femme et le TGV» unter der Regie von Timo von Gunten gewann den Publikumspreis Mittellanger Film. Der Film ist auch für einen Oscar nominiert.

Der Schweizer Dokumentarfilm «Zaunkönig - Tagebuch einer Freundschaft» wurde zudem für die beste Filmmusik ausgezeichnet. «Hier hören wir punkige, dreckige Gitarrenmusik, die - sparsam und pointiert komponiert - die Stimmung der Neunziger Jahre, in die uns der Film immer wieder rückblendenartig führt, unglaublich präsent macht», urteilte die Jury.

Der Publikumspreis des Spielfilmwettbewerbs ging an den österreichischen Film «Die Migrantigen» von Arman T. Riahi, der bei dem Filmfestival seine Weltpremiere feierte. Mit «Wald der Echos» von Maria Luz Olivares Capelle konnte sich in der Kategorie «Mittellanger Film» ein weiterer Streifen aus Österreich gegen 13 weitere Konkurrenten durchsetzen.

Neue Leitung

Die 38. Festivalausgabe war erstmals von der Medienwissenschaftlerin Svenja Böttger geleitet worden. Die 28-jährige Berlinerin hatte ganz bewusst nur an wenigen Stellschrauben des Festivals gedreht. Unverändert bleibt der Wettbewerb mit seinen Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, mittellanger Film und Kurzfilm, ebenso die Konstellationen mit Ehrenpreis und Ehrengast.

Neu waren jedoch die «MOP-Klassiker», die aus 37 Jahren Festivalgeschichte präsentiert wurden, und auch die «MOP-Visionen»: Erstmals sollten neue Technologien (Webvideos, Games, 360 Grad, Virtual Reality) die mediale Vielfalt in der Branche abbilden. Am Sonntag endet das Festival mit dem «Kinosonntag», bei dem noch einmal ausgewählte Filme und Siegerfilme gezeigt werden. (sda/apa/dpa)

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