Mutmassliche Entführer dreier israelischer Jugendlicher erschossen

Nahost

Mutmassliche Entführer dreier israelischer Jugendlicher erschossen

23.09.2014, 06:4823.09.2014, 11:21

Rund dreieinhalb Monate nach der Entführung und Tötung dreier israelischen Religionsschüler im Westjordanland hat die israelische Armee zwei Verdächtige erschossen. Die beiden Palästinenser seien bei einem nächtlichen Einsatz in der Stadt Hebron bei einem Schusswechsel getötet worden. 

Spezialkräfte hätten am Dienstag im Gebiet von Hebron im Westjordanland versucht, die Verdächtigen zu verhaften, sagte Armeesprecher Peter Lerner. Die Palästinenser hätten das Feuer eröffnet und die Soldaten hätten zurückgeschossen. Dabei seien die Männer getötet worden. 

Von palästinensischer Seite gab es keine Bestätigung für den Tod der Männer, deren Namen mit Marwan Kawasme und Amer Abu Aischa angegeben wurden. 

Militäraktion als Reaktion auf Entführung

Die drei israelischen Religionsschüler waren am 12. Juni im Süden des Westjordanlands gekidnappt worden. Israel startete daraufhin eine grossangelegte Militäraktion in dem Palästinensergebiet, um die Jugendlichen zu finden und ihre Entführer aufzuspüren. 

Dabei wurden mehr als 400 Palästinenser festgenommen, darunter 300 Mitglieder der palästinensischen Hamas-Bewegung, die von der israelischen Regierung für die Tat verantwortlich gemacht wurde. 

Ende Juni gab der israelische Geheimdienst bekannt, Kawasme und Aischa seien als die mutmasslichen Entführer identifiziert. Wenige Tage später wurden die Leichen der drei Jugendlichen nahe Hebron gefunden. 

Über 2200 Tote 

Die Hamas bestritt jede Verwicklung und warf Israel vor, die Tat als Vorwand für die Zerschlagung ihrer Strukturen zu nutzen. Die Entführung und Tötung der Jugendlichen und die anschliessende Suchaktion verschärften die Spannungen in der Region. 

Nach anhaltendem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen startete die israelische Armee eine Offensive gegen die Hamas. Nach siebenwöchigen Kämpfen trat am 26. August schliesslich eine Waffenruhe in Kraft. Insgesamt wurden in dem Konflikt mehr als 2140 Palästinenser und 73 Israelis getötet. (viw/sda/dpa/afp) 

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