Die USA haben das Vorgehen der Türkei gegen die Oppositionszeitung «Cumhuriyet» scharf kritisiert. Sie forderten ihren Verbündeten zum Respekt für die Meinungsfreiheit auf.
Die Regierung in Washington sei «zutiefst besorgt über das offensichtliche Steigen des staatlichen Drucks auf Oppositionsmedien in der Türkei», sagte Aussenamtssprecher John Kirby am Montag (Ortszeit) in Washington. Er rief die Türkei auf, «Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte zu schützen».
«Demokratien werden stärker, wenn sie die Äusserung unterschiedlicher Standpunkte zuzulassen, insbesondere in schwierigen Zeiten», fügte Kirby hinzu. Die unter Druck geratene Zeitung «Cumhuriyet» bezeichnete er als «eine der angesehensten Zeitungen in der Türkei». Die USA hielten gleichwohl an ihrer Freundschaft zum NATO-Verbündeten Türkei fest, beteuerte er.
Am Montag hatte die türkische Polizei den Chefredaktor der regierungskritischen Zeitung, Murat Sabuncu, und rund ein dutzend weitere «Cumhuriyet»-Mitarbeiter festgenommen. Insgesamt wurden laut «Cumhuriyet» 16 Haftbefehle ausgestellt. Die Staatsanwaltschaft wirft den Journalisten vor, mit ihren Artikeln den gescheiterten Militärputsch Mitte Juli «legitimiert» zu haben. Vor den USA hatten bereits die EU die Einhaltung der Pressefreiheit in der Türkei angemahnt. (sda/afp)