Saas-Fee reagiert mit Crowdfunding auf Rückgang der Übernachtungen

Saas-Fee reagiert mit Crowdfunding auf Rückgang der Übernachtungen

25.11.2016, 17:08

Der Walliser Ferienort Saas-Fee hat mit einer in der ganzen Schweiz viel beachteten Crowdfunding-Aktion Ski-Saisonabos für 222 Franken verkauft. Der Skiort reagierte damit auch auf den Rückgang der Übernachtungen.

Eigentlich schlug Saas-Fee den Deal erst ab 99'999 verkauften Saisonkarten bis am Sonntag vor. Doch am Mittwoch erfolgte die Zusage, nachdem über 75'000 Bestellungen eingegangen waren, sagte Claudine Perrothon, Marketingverantwortliche von Saas-Fee.

Die Bestellungen kamen innerhalb von etwas mehr als einem Monat zu Stande. Der Ferienort ist vom Grosserfolg nicht überrascht. «Wir sind sehr überzeugt von diesem innovativen Projekt, das auf die Unterstützung des ganzen Dorfes zählen kann», sagte Perrothon.

Die Strategie mit dem Crowdfunding-Projekt wurde ausgearbeitet, um auf die Krise im Schweizer Wintertourismus zu reagieren: Starker Franken und milde Winter drückten in der vergangenen Saison auf die Geschäftszahlen vieler Skigebiete.

«In den letzten Jahren gingen die Zahlen der Übernachtungen und der Tageskarten für das Skigebiet zurück», sagte Claudine Perrothon. Um den Trend zu brechen, bot Saas-Fee ein Abonnement für 222 Franken für eine Saison, von 622 Franken für drei Saisons oder von 2999 Franken für 15 Saisons an.

Einnahmen wie zum Saisonende

Es handelt sich nach Angaben des Ferienortes um das erste Mal, dass ein Skiort in Europa ein Crowdfunding mit tiefen Pauschalpreisen für die ganze Saison lancierte. Saas-Fee hofft, dass andere Skiorte dem Beispiel folgen werden.

Aus wirtschaftlicher Sicht scheint die Strategie trotz der tiefen Preise aufzugehen. Der Direktor der Saaser Bergbahnen, Rainer Flaig, schätzte die Einnahmen am Freitag in der Zeitung «Walliser Bote» auf 16 Millionen Franken.

Das ist rund eine Million Franken mehr als die Einnahmen in der gesamten Wintersaison 2015/2016. «Wir haben deshalb schon vor dem eigentlichen Saisonstart mehr Geld in der Kasse als in der letzten Saison nach dem Ende.»

Nächstes Jahr wieder

Die Marketing-Kampagne habe aber auch Kosten in sieben-stelliger Höhe verursacht, hielt der Bergbahn-Direktor im «Walliser Boten» fest. Mit über 81'000 verkauften Abonnements bislang ist der Ferienort aber mehr als zufrieden. Die Aktion läuft noch bis Sonntag.

Die Crowdfunding-Kampagne wird im kommenden Jahr voraussichtlich wiederholt. Die verkauften Skipässe können ab dem 1. Dezember in den Skigebieten Saas-Fee und Saas-Almagell eingesetzt werden. (sda)

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