Adobe läutet das Ende des Flashplayers ein: In drei Jahren wird Adobe die Unterstützung für seinen umstrittenen Flashplayer einstellen, der die letzten rund 20 Jahre das Web geprägt hat. Das kündigte die Software-Firma in der Nacht zum Mittwoch an.
Flash wurde in den 90er-Jahren entwickelt. Das Plugin ermöglicht das Abspielen von Videos oder Animationen (zum Beispiel für Online-Werbung) im Webbrowser. Heute gibt es aber weit bessere Alternativen wie HTML5 und WebGL, die jeder moderne Browser beherrscht und Flash überflüssig machen.
Flash war in den frühen Jahren des Web sehr weit verbreitet, wenn es um Videos, Spiele oder Grafiken und 3D-Ansichten ging. Doch die Software wies auch immer wieder Sicherheitslücken auf und wurde als ineffizient kritisiert. In den vergangenen Jahren machte Flash vor allem als Sicherheitsrisiko Schlagzeilen. Regelmässig wurden unzählige Lücken in der Software gefunden – viele davon sehr schwerwiegend.
Nebst Netflix und YouTube setzten bis vor Kurzem Millionen von Webseiten den Flashplayer voraus, um Videos in Chrome oder Firefox schauen zu können. In letzter Zeit haben aber immer mehr Browser-Hersteller das Flash-Plugin aus Sicherheitsgründen per Voreinstellung deaktiviert und so den schleichenden Tod von Flash besiegelt.
Mit der langen Vorlaufzeit will Adobe Websites, die noch Flash einsetzen, genug Freiraum bieten, um auf andere Lösungen umzusteigen. Die Ankündigung wurde gemeinsam mit Apple, Google, Facebook, Microsoft und dem Firefox-Entwickler Mozilla gemacht.
So will Microsoft in seinen Browsern Edge und Internet Explorer in zwei Jahren Flash standardmässig deaktivieren und ab 2020 aus allen unterstützten Versionen entfernen. In Apples Browser Safari muss ein Nutzer jetzt schon jedes Mal zustimmen, wenn eine Website Flash einsetzen will.
Bis Flash ganz aus dem Web verschwinden wird, wird es aber noch viele Jahre dauern, da zahlreiche Browser-Nutzer nie ein Update machen und so veraltete und löchrige Flash-Versionen nutzen, die Hackern Tür und Tor öffnen.
Apple weigerte sich unter Verweis auf Sicherheitsprobleme, Flash auf seinen iPhones und iPad-Tablets laufen zu lassen – auch als die Software noch breit in der PC-Welt eingesetzt wurde. Adobe gab schliesslich bei Flash für mobile Geräte auf. Nun geht die Flash-Ära auch auf PC und Mac langsam aber sicher zu Ende.
(oli/sda)