Täter und ein Opfer nach Attacke in Zug in Lebensgefahr

Täter und ein Opfer nach Attacke in Zug in Lebensgefahr

13.08.2016, 20:44

In einem Zug im St. Galler Rheintal hat am Samstag ein 27-jähriger Schweizer sechs Zugpassagiere, darunter ein 6-jähriges Kind, mit einem Messer und brennbarer Flüssigkeit angegriffen und zum Teil schwerst verletzt. Ein Opfer und der Täter schwebten in Lebensgefahr.

Über das Motiv des mutmasslichen Täters lagen noch keine Angaben vor. Die Attacke ereignete sich gegen 14.20 Uhr kurz vor dem Bahnhof Salez auf der Strecke zwischen Buchs und Sennwald, wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilte. Der 27-Jährige habe im Zug eine brennbare Flüssigkeit ausgeschüttet, welche in Brand geriet, hiess es. Wie diese «in Brand geriet», wurde nicht mitgeteilt.

In kritischem Zustand

Gemäss Angaben der Polizei war der Mann mit «mindestens» einem Messer bewaffnet. Verletzt wurden bei der Attacke auch drei Frauen im Alter von 17, 34 und 43 Jahren sowie ein 17-Jähriger und ein 50-jähriger Mann.

«Mehrere Verletzte mussten mit zum Teil schweren Brandverletzungen in Spezialkliniken geflogen werden», sagte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Der mutmassliche Täter und eine weitere Person befänden sich in kritischem Zustand.

Hintergründe unklar

Über die Hintergründe der Tat könnten noch keine Aussagen gemacht werden. «Wir wissen noch nicht, wo und weshalb der Mann in den Zug eingestiegen ist und ob er jemanden von den Passagieren kannte», sagte Krüsi. Der 27-Jährige habe noch nicht befragt werden können.

Der Zug wurde wegen des Zwischenfalls in Salez gestoppt. «Der Lokführer steht unter Schock und konnte ebenfalls noch keine Angaben machen». Der Zug war zum Zeitpunkt der Attacke mit mehreren dutzend Fahrgästen besetzt.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen hat eine Strafuntersuchung eröffnet. Ermittelt wird unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Brandstiftung.

Der Sachschaden am Zug beträgt über 100'000 Franken. Der Bahnhof Salez war lange für den Bahnverkehr nur eingeschränkt befahrbar und wurde erst gegen 20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.

Grossaufgebot im Dorf

Das «Ereignis», wie die Polizei den Zwischenfall in ihrer Mitteilung umschreibt, hatte am Samstag einen Grosseinsatz von Rettungs- und Sicherheitskräften ausgelöst. Im Dorf Salez standen drei Rettungshelikopter, drei Ambulanzen, etliche Polizeiwagen, Vertreter der Staatsanwaltschaft, der Kriminaltechnische Dienst sowie Sachverständige der Bahnbetriebe im Einsatz, wie aus der Mitteilung der Polizei hervorgeht. (sda)

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