Die beiden verdächtigen Objekte, die Satelliten 2500 Kilometer von der Westküste Australiens entdeckt haben, sind derzeit die heisseste Spur nach der vermissten MH370. Die australische Behörde für Seesicherheit arbeitet auf Hochtouren an der Lokalisierung und Bergung der möglichen Trümmerteile. Fünf Seeaufklärer der australischen, neuseeländischen und amerikanischen Marine suchten heute aus der Luft – vergeblich. Morgen soll es weitergehen.
Sechs Fragen und Antworten zu den nächsten Schritten:
John Young von der australischen Behörde für Seesicherheit (Amsa) beschrieb an der Pressekonferenz am Mittwoch folgendes Szenario: Sollte es den Flugzeugen gelingen, die Objekte zu lokalisieren, geben sie der Leitstelle umgehend ihre genauen Koordinaten durch. Dann werden in einem nächsten Schritt Schiffe beauftragt, sich die Fundobjekte genauer anzusehen und wenn möglich an Bord zu nehmen. Erst dann kann verifiziert werden, ob es sich wirklich um Trümmerteile der vermissten MH370 handelt.
Im besten Fall noch mehrere Tage, denn bisher gibt es keine Schiffe vor Ort. Die Amsa hat Kontakt mit einem Handelsschiff in der Region und hat ausserdem das Versorgungsschiff HMAS Success entsandt.
Amsa hat laut eigenen Angaben Treibbojen über dem Suchgebiet abgeworfen, welche die Strömung messen. Sollten die Objekte in der Zwischenzeit an einen anderen Ort abgetrieben worden sein, liefern diese Bojen entsprechende Hinweise.
Hin- und Rückflug ab/nach der australischen Küste dauern je vier Stunden, für die eigentliche Suche bleiben lediglich zwei Stunden. Erschwerend kommt das schlechte Wetter hinzu, das die Sicht erschwert.
AMSA search operations for #MH370 have been completed for today, the search will continue in the morning. More here http://t.co/PQ7XndbKLQ
— AMSA News (@AMSA_News) 20. März 2014
«Es wird natürlich schwieriger, aber ein Sucherfolg ist auch nachts möglich», erklärt Michael Wagner vom Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge der deutschen Bundeswehr auf Anfrage. «Mit Nachtsichtgeräten kann man Spiegelungen auf der Wasseroberfläche erkennen, die von einem grossen Objekt verursacht werden», so Wagner.
«Mit blossem Auge aus maximal 300 Metern», so Wagner. Bordkameras, deren Aufnahmen von Spezialisten in Echtzeit ausgewertet werden, funktionieren auch aus grösserer Entfernung.
Inzwischen hat ein norwegisches Schiff die angebliche Fundstelle erreicht, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete. Die Besatzung des Frachters wolle sich an der Suche beteiligen. Allerdings bleibe heute nur noch wenig Zeit, da die Sonne bald untergehe.
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