Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss spricht sich für eine Entkriminalisierung von Drogen aus. Laut der Genfer Sozialdemokratin ist die zentrale Frage, wie der illegale Markt für Drogen verkleinert werden kann. «Man muss diese Lösung testen, um die Auswirkungen auf die Händler und die Konsumenten zu sehen», sagte Dreifuss mit Bezug auf die Liberalisierung von Cannabis.
Für die ehemalige Gesundheitsministerin hätte diese Praxisänderung zwei Ziele, wie sie im Interview mit der Zeitung «Le Temps» vom Samstag sagte: den illegalen Handel mit Cannabis zu verringern und ein Regulierungssystem zu entwickeln, welches für andere Drogen angewendet werden könnte.
Zwar habe das Schweizer Stimmvolk die Liberalisierung des Cannabis-Konsums 2008 abgelehnt, räumte Dreifuss ein. Nun aber sei ein neuer Prozess eingeleitet, sagte sie. «Er wird Zeit benötigen, aber er ist im Gange.» Die Schweiz habe bewiesen, dass sie Probleme pragmatisch und vernünftig lösen könne. (sza/sda)