Das Vertrauen in Ärztinnen und Ärzte steigt

Das Vertrauen in Ärztinnen und Ärzte steigt

26.10.2016, 11:12

Die Schweizer Bevölkerung hat laut einer Umfrage viel Vertrauen in Ärztinnen und Ärzte. Hingegen trauen sich weniger Menschen zu, selber ein Spital zu wählen.

Nur 48 Prozent der Befragten vertrauen darauf, selber die beste Klinik zu finden, wie das dritte Spital- und Klinik-Barometer des Spitalverbands H+ zeigt. Dies sind 16 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Allerdings sind 85 Prozent der Befragten überzeugt, vom Arzt in eine geeignete Einrichtung überwiesen zu werden.

Das Vertrauen in die Ärzteschaft ist in allen Schichten vorhanden, wie H+ in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Am höchsten ist es bei den über 70-Jährigen und bei Personen, die in den letzten zwölf Monaten in Behandlung waren.

An der freien Arzt- und Spitalwahl möchten zwar 74 Prozent festhalten. Erstmals kann sich jedoch ein Viertel der Befragten vorstellen, die Krankenkassen vorentscheiden zu lassen. Dies entspricht einer Zunahme von 20 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Vor allem Senioren und Personen mit tiefem Einkommen tendieren zu einer Einschränkung der Wahlfreiheit, wie das Spital-Barometer ergeben hat.

Spezialisierte Medizin zentralisieren

Der Wunsch nach einer Konzentration des Spitalwesens ist dafür wieder weniger ausgeprägt als im vergangenen Jahr. 46 Prozent (-13 Prozentpunkte) neigen zu mehr Zentralisierung, 54 Prozent (+22 Prozentpunkte) zu einem breiten Angebot in Randregionen.

Die Befragten seien sich aber bewusst, dass ein dichtes Spitalnetz mit hohen Kosten verbunden ist. «Die Stimmberechtigten möchten, dass in jeder Region ein Spital oder eine Klinik steht, aber die hochspezialisierten Leistungen zentralisiert angeboten werden», heisst es.

Für einmalige, spezialisierte Behandlungen seien immer mehr Personen bereit, weitere Wege auf sich zu nehmen. Bei Notfällen, Geburten oder wiederkehrenden Behandlungen wünschen sich die Befragten aber mehrheitlich Angebote in ihrer Nähe.

Für das Spital-Barometer befragte das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag von H+ 1210 Stimmberechtigte aus der ganzen Schweiz. Die repräsentative Umfrage wurde zwischen dem 20. Juni und 13. Juli 2016 durchgeführt. (sda)

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