Papst Franziskus hat bei seinem ersten Besuch in Ägypten alle Religionen zum gemeinsamen Kampf gegen Gewalt und Terror aufgerufen.
«Gemeinsam wiederholen wir von hier aus, (...) diesem Land der Bündnisse von Völkern und von Gläubigen, ein deutliches und eindeutiges »Nein« zu jeglicher Form von Gewalt, Rache und Hass, die im Namen der Religion oder im Namen Gottes begangen werden», sagte das Katholiken-Oberhaupt am Freitag bei einer Friedenskonferenz in dem islamischen Lehrinstitut Al-Azhar in Kairo.
«Wir sind gehalten, die Verletzungen der Menschenwürde und der Menschenrechte zu brandmarken», fuhr der Argentinier fort. Erst vor knapp drei Wochen waren bei einem Anschlag auf Christen in Nordägypten mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Die Mehrheit der Ägypter ist muslimisch.
Treffen mit Präsident und Grossimam
Bei seinem Besuch in Kairo traf Franziskus auch Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi und den Grossimam der Al-Azhar-Universität, Ahmed Mohammed al-Tajjib.
Zugleich betonte der Papst, dass die Religion nicht für politische Zwecke missbraucht werden dürfe. «Es besteht die Gefahr, dass die Religion von der Sorge um weltliche Angelegenheiten aufgesaugt und von den Schmeicheleien weltlicher Mächte in Versuchung geführt wird.» Auch der «demagogische Populismus» sei gewiss nicht hilfreich, Frieden und Stabilität zu festigen.
Franziskus ist noch bis Samstag in Kairo. Er ist erst der zweite Papst der Neuzeit, der das arabische Land besucht. (sda/dpa)