Bündnis fordert tiefere Hürden bei Berufslehre für Sans-Papiers

Sans-Papiers

Bündnis fordert tiefere Hürden bei Berufslehre für Sans-Papiers

26.08.2014, 11:33

Jugendlichen Sans-Papiers bleibt der Zugang zu einer Berufslehre weiterhin mehrheitlich verwehrt. Daran ändert auch die neue Regelung nichts, die für die Dauer einer Lehrstelle ein befristetes Aufenthaltsrecht vorsieht. Organisationen fordern nun den Bund auf, die Hürden zu senken.

Ansonsten könnten Jugendliche ohne Aufenthaltsrecht ihr fundamentales Recht auf Bildung nicht einfordern, heisst es in der Mitteilung der nationalen Plattform zu den Sans-Papiers vom Dienstag. Seit Februar 2013 besteht die Möglichkeit, für die Lehre ein befristetes Aufenthaltsrecht zu beantragen.

Viele von ihnen fürchteten sich aber davor, bei den Behörden ein Gesuch einzureichen. Dies belegen auch die Zahlen des Bundesamtes für Migration: Bis Juni sind erst zwei Härtefallgesuche eingereicht worden. Gemäss Schätzungen von Experten könnten pro Jahr aber 200 bis 400 Jugendliche ohne rechtmässigen Aufenthalt in der Schweiz eine Berufslehre beginnen.

Konkret fordert die Plattform, dass Betroffene in einem ersten Schritt nicht gezwungen werden, ihre Identität offen zulegen. Bei einem negativen Entscheid sei das Risiko für eine Wegweisung der ganzen Familie zu gross. Zudem variiere die Chance auf eine Bewilligung von Kanton zu Kanton. Aus Sicht der Organisationen braucht es deshalb eine verbindliche und einheitliche Lösung.

In die gleiche Kerbe schlägt die Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen, die bereits im Juni die zu hohen Hürden bei der Berufslehre für jugendliche Sans-Papiers kritisiert hatte. Die Kommission berät den Bundesrat und die Verwaltung in Migrationsfragen. Im Gegensatz zu Lehrlingen können jugendliche Sans-Papiers ohne Bewilligung ein Gymnasium besuchen und studieren. (rar/sda)

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