Immer noch Ärger mit dem Swiss Pass: «Ab dem 10. August 2017 können Sie sich für den Billettkauf auf der Website der SBB nur noch mit einem Swiss-Pass-Login anmelden», teilte die SBB Ende Juli ihren Kunden mit. Doch die Registrierung bei Swiss Pass scheint ein komplizierter Prozess zu sein. So kompliziert, dass viele Kunden scheitern, schreibt nun der Tages-Anzeiger.
«Ich habe es auch nach drei Versuchen nicht geschafft», sagt ein Kunde gegenüber der Zeitung. Eine weitere Kundin erzählt: «Die SBB-Angestellte am Billettschalter wollte es für mich einrichten. Auch sie schaffte es erst nach mehreren Versuchen, meine Konten zu verknüpfen.»
Verschiedene Experten für Nutzerführung üben ebenfalls Kritik am Prozess der Konten-Verknüpfung: «Es stellt sich mir die Frage, wieso man dies nicht direkt aus seinem Ticketshop-Konto mit einem einzigen Klick erledigen kann. Das wäre technisch sicher zu realisieren gewesen», sagt beispielsweise Jan Schneider von der Online-Marketingagentur OMA Experten.
Michael Richter, Präsident von UX Schweiz, dem Branchenverband der Schweizer User-Experience-Firmen kritisiert, dass man für die Verknüpfung mehrere Browserfenster gleichzeitig nutzen muss. Ausserdem wechsle die Sprache teilweise ohne Grund von Deutsch zu Französisch. Er vermutet, dass hier «technische Komplexität und Aufwand auf den Nutzer abgewälzt» werde. Dies sei besonders auch für ältere Nutzer ein Problem.
Der Swiss Pass soll dereinst alle Abos und Tickets auf sich vereinen und ihre Transformation in die Zukunft unterstützen. Die SBB begründet die Umstellung wie folgt: «So können Sie die verschiedensten Angebote aus zahlreichen Onlineshops des öffentlichen Verkehrs der Schweiz nutzen – und müssen sich nur ein Passwort merken.» Zu den mit der Registrierung verbundenen Komplikationen nahm das Unternehmen bis zur Publikation des Artikels keine Stellung. (kün)