Angestellte der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) haben in einer Mitarbeiterbefragung harsche Kritik an zwei Kadermitarbeitern der Mehrwertsteuerabteilung geübt. Die Rede ist von Vetternwirtschaft und Inkompetenz. Der ESTV-Chef kündigt nun eine Untersuchung an.
Die Vorwürfe seien «gravierend», sagte Adrian Hug, der Chef der Steuerverwaltung, im Interview mit den Zeitungen «Zentralschweiz am Sonntag» und «Ostschweiz am Sonntag». Dem Staat könnten Steuern entgehen.
Hug lässt durchblicken, dass die Vorwürfe eine kulturelle Komponente haben könnten: «Teils werden sich hinter den Vorwürfen unterschiedliche Auffassungen über Arbeitsweise und Auftreten der Steuerverwaltung verbergen.» Oder: «Die Besetzung von Posten führt bei Mitarbeitern häufig zu Unverständnis, wenn nicht jene Person eingestellt wird, die sie sich wünschen.»
Jeder einzelne Vorwurf werde nun aber seriös abgeklärt. In einigen Monaten sollten laut Hug die Abklärungen zu den sachlichen Vorwürfen abgeschlossen sein. «Ich schliesse auch nicht aus, dass wir Steuerentscheide überprüfen werden.» (kad/sda)