In Nigeria hat die militante Islamisten-Sekte Boko Haram bei Angriffen offenbar zahlreiche Menschen getötet. 16 Ortschaften seien vollständig zerstört worden, teilten die örtlichen Behörden am Donnerstag mit. Es habe zahlreiche Opfer gegeben, hiess es, ohne dass eine konkrete Zahl genannt wurde.
Right wing Islamist faction Boko Haram attacks Nigeria's Baga town, kill 2000 in worst attack so far. City destroyed. pic.twitter.com/idLyCOw2R6
— Gautam Trivedi (@Gotham3) 8. Januar 2015
Die Extremisten hätten am Wochenende Baga im Nordosten des Landes überfallen, teilte der Leiter des Bezirks, Abba Hassan, am Donnerstag mit. Augenzeugen berichteten zudem, auch in den vergangenen zwei Tagen hätten Kämpfer von Boko Haram in Baga Dutzende Menschen umgebracht und zahlreiche Häuser niedergebrannt. Soldaten, die Baga vor den Extremisten schützen sollten, waren am Wochenende geflohen.
Nigeria, Bbc: attacco Boko Haram duemila morti a Baqa (repubblica.it) http://t.co/NgAsYzuNWp pic.twitter.com/O2sMI7KAEC
— 1001portails Italia (@1001ptsIT) 8. Januar 2015
Nach Angaben eines Sicherheitsbeamten des Bundesstaates Borno hat Boko Haram eine grosse Offensive durchgeführt. Dabei seien Ortschaften angegriffen worden, und viele Bewohner aus in den Dörfern würden nun in den Busch fliehen. Einen Bericht des britischen Senders BBC, wonach es womöglich bis zu 2000 Todesopfer geben solle, wies er jedoch entschieden zurück. Der Beamte, der wegen der kritischen Lage nicht namentlich genannt werden wollte, machte jedoch keine Angaben, wie viele Opfer befürchtet würden. Die Katastrophenschutzbehörde bereite einen Hilfeeinsatz vor.
Seit 2009 ist Boko Haram in Nigeria auf dem Vormarsch. Viele Städte und Dörfer sind seither unter ihrer Kontrolle geraten. Ihr Ziel ist die Errichtung eines islamischen Staates. Über 1,5 Millionen Menschen mussten vor den Terroristen fliehen. Letztes Jahr starben rund 2000 Menschen bei Angriffen der Miliz.
Boko Haram, was so viel heisst wie «westliche Bildung ist Sünde», kontrolliert weite Landesteile im Nordosten Nigerias. Das Land ist Afrikas grösster Erdölproduzent. (aeg/kub/sda/reu/afp/dpa)
Update folgt