Die Polizei hat in der Wohnung des mutmasslichen Heckenschützen von Dallas nach eigenen Angaben jede Menge Waffen und paramilitärisches Material gefunden, auch zum Bombenbau. Sie gab den Namen des getöteten Verdächtigen mit Micah Johnson an.
Beim 25-Jährigen zuhause seien auch Schutzwesten, Munition, Gewehre und ein Handbuch für den bewaffneten Kampf gefunden worden, teilte die Polizei von Dallas am Freitagabend mit. Ausserdem seien afro-nationalistische Schriften aufgetaucht.
Johnson hat demnach keine kriminelle Vergangenheit. Er war Armee-Veteran und als Einzelgänger beschrieben worden. Mehr als 200 Polizisten seien vernommen worden. Die Ermittlungen dauerten an.
Der Mann hatte am Donnerstagabend während einer Kundgebung gegen Polizeigewalt in Dallas aus dem Hinterhalt fünf Polizisten erschossen, sieben weitere Beamte sowie zwei Zivilisten wurden verletzt.
Nachdem er sich stundenlang in einer Parkgarage verschanzt hatte, wurde er schliesslich von der Polizei getötet. Während der Verhandlungen mit der Polizei nannte er als Tatmotiv die jüngsten tödlichen Polizei-Einsätze gegen Afroamerikaner.
Er sagte demnach, dass er allein gehandelt habe und zu keiner Organisation gehöre. Das Ministerium für Innere Sicherheit bestätigte unterdessen, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt habe.
New York verstärkt Sicherheit
Nach der Tat in Dallas kündigte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio verstärkte Schutzmassnahmen für alle Polizisten in der Grossstadt an der Ostküsten an. «Kein Polizist geht mehr alleine auf Streife. Alle gehen aus Sicherheitsgründen mindestens zu zweit», sagte de Blasio am Freitag bei einer Pressekonferenz.
Zudem würden alle Demonstrationen, Protestmärsche und sonstigen Grossveranstaltungen künftig von deutlich mehr Personal bewacht als sonst. Das alles seien reine Vorsichtsmassnahmen, betonte de Blasio. «Es gibt keine Anzeichen für eine spezifisch hierhin gerichtete Bedrohung.»
Ende 2014 waren in New York zwei Polizisten erschossen worden. Der Täter hatte zuvor in sozialen Netzwerken Drohungen gegen die Polizei hinterlassen und sich wütend über den vorherigen Tod zweier Schwarzer bei Polizeieinsätzen geäussert. (sda/dpa/afp)