Terrorismus: Frau sprengt sich bei Anti-Terror-Einsatz in Paris in die Luft

Terrorismus: Frau sprengt sich bei Anti-Terror-Einsatz in Paris in die Luft

18.11.2015, 08:44

Die Jagd auf die Verantwortlichen des Anschlags von Paris spitzt sich dramatisch zu: Bei einem Anti-Terror-Einsatz im Norden von Paris sprengte sich eine Frau in die Luft, auch ein zweiter Verdächtiger wurde getötet.

Ein dritter Verdächtiger sei nach wie vor in der Wohnung im Pariser Vorort Saint-Denis verschanzt. Das verlautete am Mittwochmorgen aus Polizeikreisen. Die Identität der Toten war zunächst unklar. Es gab zwei Festnahmen.

Der Einsatz in Saint-Denis galt dem mutmasslichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, dem belgischen Islamisten Abdelhamid Abaaoud. Unklar war aber, ob sich der 28-Jährige tatsächlich in der Wohnung aufhielt.

Beim Einsatz kam es zu heftigen Schiessereien. Mindestens drei Polizisten wurden verletzt. Auch Soldaten waren in Saint-Denis im Einsatz, um den Ort zu sichern. Die Anwohner wurden aufgerufen, in ihren Wohnungen zu bleiben. Über dem Gebiet waren Helikopter zu hören.

Saint-Denis steht still

Die französische Polizei sucht mit Hochdruck nach Verdächtigen, die an den Pariser Anschlägen vom Freitag beteiligt gewesen sein sollen. Bei den Attentaten starben insgesamt mindestens 129 Menschen.

Nach Angaben des Bürgermeisters von Saint-Denis, Didier Paillard, wurde der öffentliche Nahverkehr in dem Gebiet gestoppt. Die Wohnung liege «im Herzen» von Saint-Denis.

Sämtliche Schulen sollten am Mittwoch geschlossen bleiben. Eine Anwohnerin sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie habe «Schüsse gehört, 'Bumm'-Geräusche wie Granaten und dann immer wieder Schüsse».

Möglicherweise weiterer Attentäter

Mehrere Medien berichteten am Dienstagabend, dass die Ermittler möglicherweise nach einem zweiten flüchtigen Täter der Attentate von Paris suchen. Augenzeugen und Videoaufnahmen sollen neben Salah Abdeslam ein weiteres Kommando-Mitglied zeigen, das flüchtete.

Es sei eine «starke Hypothese», dass es einen zweiten flüchtigen Attentäter gebe, meldete unter anderen die Nachrichtenagentur dpa am Dienstagabend unter Berufung auf Ermittler. Demnach hätte die Gruppe, die im Osten der Hauptstadt mehrere Bars und Restaurants ins Visier nahm, aus insgesamt drei Attentätern bestanden. (sda/afp/reu/dpa)

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