Empa-Forschende untersuchen Mikroplastik aus der Waschmaschine

Empa-Forschende untersuchen Mikroplastik aus der Waschmaschine

26.06.2017, 16:44

Aus Polymer-Textilien lösen sich in der Waschmaschine winzige Plastikfasern und landen in der Umwelt. Empa-Forschende haben untersucht, wie sich Waschmittel, Temperatur und Anzahl Waschgänge auf die Menge Mikrofasern auswirken. Mit überraschenden Ergebnissen.

Unmengen an Plastikmüll treibt in den Weltmeeren und hat die entlegensten Winkel, von der Tiefsee bis zu einsamen Inseln erreicht. Zu Kleinstteilchen zerrieben landet das Plastik im Magen von Meerestieren und damit in der Nahrungskette - und schliesslich auch auf dem menschlichen Teller. Aber auch winzige Plastik-Nanopartikel aus Kosmetika und aus der Waschmaschine verschmutzen die Gewässer.

Bei jedem Waschgang lösen sich nämlich Plastik-Mikrofasern aus Polymer-Textilien. Wissenschaftler um Bernd Nowack, Edgar Hernandez und Denise Mitrano von der Forschungsanstalt Empa haben dieses Phänomen genauer untersucht, nämlich wie die Waschbedingungen die Menge der herausgespülten Mikrofasern beeinflusst. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie kürzlich im Fachblatt «Environmental Science and Technology», wie die Empa am Montag mitteilte.

Bei fünf verschiedenen Waschprogrammen war die Menge an Fasern demnach mehr oder weniger konstant. Waschmittel erhöhte die Anzahl Fasern im Abwasser im Vergleich zum Waschen mit purem Wasser. Keinen Unterschied machten hingegen die Waschtemperatur und die Dauer der Waschgänge. Letzteres überraschte die Forschenden, besagt doch die gängige Hypothese, dass längere Waschgänge mehr Mikrofasern freisetzen sollten.

Dass dem offenbar nicht so ist, wirft noch eine andere Frage auf: Würden die Fasern während des Waschens entstehen, müssten längere Waschgänge mehr davon produzieren. Was aber nicht der Fall ist. «Daher können wir leider noch nicht erklären, wie die freigesetzten Fasern entstehen», so Nowack gemäss der Mitteilung. Eine Folgestudie sei bereits geplant. (sda)

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