Ornithologie: Regenperiode hat Jungvögeln zugesetzt

Ornithologie: Regenperiode hat Jungvögeln zugesetzt

09.07.2016, 16:44

Zahlreiche Jungvögel haben die letzten Monate mit dem lange anhaltenden schlechten Wetter nicht überlebt. Wegen des vielen Regens wurden Nester zerstört und Eier fortgeschwemmt. Die Vogeleltern fanden teils nicht genügend Nahrung für ihren Nachwuchs.

Je nach Art seien zwischen 70 und 80 Prozent der Jungvögel in ihren Nestern gestorben, sagte Patrick Jacot, Verantwortlicher bei der Genfer Vogelaufzuchtstation «Centre ornithologique de réadaptation» (COR), gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigt damit eine Meldung der Zeitung «Le Matin».

Problematisch wurde es in den letzten Monaten unter anderem für Taggreifvögel und auch Störche, die ihre Nester in der Höhe bauen. Nach mehrtägigem Regen sind ihre Nester durchnässt, und die Vogeleltern schaffen es nicht mehr, ihre Jungen aufzuwärmen. Diese sterben schliesslich an Unterkühlung.

Beute ertrunken

Negative Auswirkungen hatte der Regen aber auch auf die Beute der Vögel. Mäuse und andere kleine Säugetiere sind in ihren Gängen ertrunken. Die Vögel fanden in der Folge keine Nahrung mehr für ihre Kleinen, weshalb diese verhungerten.

Ebenfalls unter dem schlechten Wetter litten die Nachtgreifvögel. Der Rauhfusskauz etwa jagt nach Gehör. Bei Regen fällt es ihm schwer, seine Beute zu orten. Seine Jungen wurden diesen Frühling oft tot oder abgemagert aufgefunden.

Eier weggeschwemmt

Für jene Vogelarten, die ihre Nester nahe am Wasser bauen, waren vor allem die Pegelschwankungen der Seen und Flüsse fatal. Zahlreiche Eier sind weggeschwemmt worden. Besonders davon betroffen waren gemäss Jacot Auerhähne und Lerchen.

Andere Vogelarten haben weniger unter dem Dauerregen gelitten. Spatzen und Stare etwa, die gerne in oder an Gebäuden nisten, haben ihre Nester besser geschützt. Sogar profitieren vom schlechten Wetter konnte die Amsel, welche sich hauptsächlich von Schnecken und Regenwürmern ernährt. (sda)

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