Israel entfernt Metalldetektoren am Tempelberg

Israel entfernt Metalldetektoren am Tempelberg

25.07.2017, 01:28

Der umstrittene Einsatz von Metalldetektoren am Tempelberg wird nach einem Beschluss des israelischen Sicherheitskabinetts beendet. Dies habe das Germium auf Empfehlung der Sicherheitsorgane entschieden, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit.

Die Metalldetektoren sollen durch «Sicherheitsinspektionen auf der Grundlage hoch entwickelter Technologien und andere Mittel» ersetzt werden, hiess es in der Erklärung vom Dienstag.

Ein hochrangiger Beamter, der bei dem Treffen dabei war, sagte der Zeitung «Haaretz» zufolge, die Metalldetektoren sollten durch fortschrittliche technologische Hilfsmittel ersetzt werden. Das werde eine «kluge Überprüfung» überall in der Altstadt Jerusalems ermöglichen, um die Sicherheit der Besucher auf dem Gelände des Tempelbergs zu gewährleisten.

Israel hatte nach einem Anschlag auf zwei israelische Polizisten in der Jerusalemer Altstadt Mitte Juli die Kontrollen zum Tempelberg verschärft und Metalldetektoren sowie zusätzliche Überwachungskameras am Eingang installieren lassen. Die Palästinenser sehen darin einen Versuch Israels, mehr Kontrolle über den Tempelberg zu gewinnen.

Eskalation der Gewalt

Die neuen Sicherheitsvorkehrungen hatten die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zuletzt weiter angeheizt. Es kam zu Zusammenstösse zwischen Polizisten und Palästinensern mit mehreren Toten und Dutzenden Verletzten - insbesondere im Anschluss an das Freitagsgebet.

Die Palästinenser-Regierung setzte aus Protest gegen die verstärkten Zugangskontrollen alle Kontakte zu Israel aus. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas erklärte, die Beziehungen würden erst wieder aufgenommen, wenn die Metalldetektoren entfernt würden.

Zahlreiche muslimische Gläubigen blieben dem Areal mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zudem aus Protest gegen die neuen Überwachungsmassnahmen fern und beteten nach einer Aufforderung der palästinensischen Religionsbehörden ausserhalb des Geländes.

Der Tempelberg ist das drittwichtigste Heiligtum des Islams nach Mekka und Medina. An ihm befindet sich auch die jüdische Klagemauer, einziger Überrest des von den Römern im Jahr 70 zerstörten Zweiten Jüdischen Tempels. (sda/dpa/afp/reu)

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