Madeline Stuart wurde mit dem Down-Syndrom geboren. Doch der Gendefekt kann die 20-jährige Australierin nicht von der Passion Mode abhalten. Nachdem sie in New York auf dem Laufsteg war und ihre Kollektion präsentiert hat, wird sie im März in Paris laufen.
In den vergangenen zwei Jahren hat die Australierin geschafft, was viele für unmöglich hielten: Sie lief regelmässig als Model auf der Modewoche in New York, machte mit ihrem Gesicht Werbung und stellte im Februar ihre eigene Modekollektion in New York vor. Dabei wurde Stuart vor 20 Jahren mit dem Down-Syndrom geboren. Bei dem auch als Trisomie 21 bekannten Gendefekt tragen die menschlichen Zellen statt der üblichen 46 Chromosomen 47 in sich. Zudem kommt das 21. Chromosom nicht wie üblich doppelt, sondern dreifach vor. Dies bringt geistige sowie körperliche Folgen mit sich.
Auch Stuart lebt mit den typischen Merkmalen, die mit dem Down-Syndrom einhergehen. Die Antworten für Interviews schreibt sie gemeinsam mit ihrer Mutter. Auch ihr Aussehen hat die typischen Merkmale – ein etwas runderer Kopf, leicht schräg aufwärts gerichtete Augen. Doch die junge Australierin hat gelernt, ihr Anderssein zu feiern. «Madeline glaubt, dass wir das Down-Syndrom feiern sollten, anstatt zu denken, dass es etwas Trauriges ist oder etwas, vor dem man Angst haben muss», sagen Mutter und Tochter.
Die junge Frau hat lange für ihre Träume gekämpft. Sie ist nicht nur das weltweit erste professionelle Model mit dem Gendefekt, sie ist auch das erste Model, das bereits viermal bei der Modewoche in New York gelaufen ist sowie auf Laufstegen in China, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im März wird sie zum ersten Mal im Mode-Mekka Paris zu sehen sein und bei der begehrten Modewoche laufen. Laut ihrer Mutter und Managerin ist die 20-Jährige der erste Mensch mit Down-Syndrom, der je ein Arbeitsvisum für die USA ausgestellt bekam.
Die junge Frau stand kürzlich nicht nur auf dem Laufsteg, um die Mode anderer vorzuführen, sondern auch, um ihre eigene Modekollektion «21 Reasons Why» («21 Gründe warum») vorzustellen, deren Name ein Wortspiel mit dem 21. Chromosom sowie dem bevorstehenden 21. Geburtstag ist.
Vor allem für andere Menschen mit Down-Syndrom hat sich die junge Australierin in den vergangenen zwei Jahren zu einem Vorbild entwickelt. «Ich habe noch niemanden getroffen, der nicht von ihr inspiriert war», sagt ihre Mutter. «Sie gibt ihnen die Hoffnung, dass alles mit Selbstvertrauen und harter Arbeit erreicht werden kann.» (aargauerzeitung.ch)
Aus meiner Erfahrung mit Trisomie21 Betroffenen finde ich die Aktion etwas Fragwürdig. Wieviel Eigenantrieb steckt wohl dahinter?
Fragwürdig ist auch dass dort wo sonst jedes Gram Zuviel nicht toleriert wird, nun dieses Mädchen zur Schau gestellt. Geht es den Shows hier nicht eher um das Spektakel?