Der Wirbelsturm «Matthew» hat in Haiti nach neuen Angaben mindestens 400 Menschen in den Tod gerissen. Diese Zahl sei noch vorläufig, viele betroffene Gebiete seien sehr schwer zugänglich, sagte am Freitag der Senator Hervé Fourcand der Nachrichtenagentur AFP.
Vor allem der Süden Haitis war von «Matthew» voll getroffen worden. Der aus der Region stammende Senator Fourcand berichtete, dass einige Ortschaften noch immer nicht von den Rettungskräften erreicht worden seien.
Laut dem UNO-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) ist die Hälfte der elf Millionen Einwohner in dem bitterarmen Karibikstaat vom Wirbelsturm betroffen.
Angesichts der Not bat die Regierung von Haiti um internationale Unterstützung. Die Schweiz stellt fürs erste zwei Millionen Franken bereit. Zudem reiste ein Team des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) nach Haiti.
Derweil bewegte sich der Hurrikan auf die US-Ostküste zu, erste Ausläufer peitschten am Freitag mit Geschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde über Florida. Aus Angst vor dem «Monster»-Sturm hatten die Behörden die Evakuierung von drei Millionen Menschen in den Bundesstaaten Florida, Georgia und South Carolina angeordnet.
US-Präsident Barack Obama verkündete den Ausnahmezustand für die drei Bundesstaaten, was die unmittelbare Freigabe von Bundesmitteln für Notmassnahmen ermöglichte. Auf den Strassen bildeten sich lange Staus, das Benzin an den Tankstellen wurde knapp. (sda/dpa/afp)