Du willst ein Haus kaufen? Dann darfst du jetzt nie mehr Avocado-Toast essen

Rezept gegen die Immo-Misere: Hipster sollen auf Avocado-Toasts verzichten, damit sie sich wieder ein Häuschen leisten können. 
Rezept gegen die Immo-Misere: Hipster sollen auf Avocado-Toasts verzichten, damit sie sich wieder ein Häuschen leisten können. shutterstock

Du willst ein Haus kaufen? Dann darfst du jetzt nie mehr Avocado-Toast essen

Die Superfrucht als Stein des Anstosses: Ein junger Immobilien-Mogul hat einen umstrittenen Tipp, damit sich die serbelnde Generation Y in Australien ein Haus leisten kann. Die Millenials schiessen zurück. 
16.05.2017, 19:21

Der 35-jährige Immobilien-Hai Tim Gurner aus Melbourne meint genau zu wissen, wie die Millenials in Australien wieder zu mehr Geld kommen können:  «Avocado-Toasts für 19 Dollar, vier Latte für je 4 Dollar – so was habe ich mir nie gekauft, als ich für mein erstes Heim sparte», sagt Tim Gurner zum australischen Portal «60 Minutes».

Die Hipster-Generation habe schlicht unrealistische Erwartungen an das Leben. Es liege nun mal nicht drin, jeden Tag in einem stylischen Restaurant zu essen und jedes Jahr um die halbe Welt zu jetten. «Die Leute, die heute ein Haus besitzen, haben sehr hart dafür gearbeitet», erklärt Gurner weiter.

Gurner hat gut reden: Sein Vermögen wird auf eine halbe Milliarde Dollar geschätzt, für sein erstes Investment durfte er sich über ein Darlehen seines Vaters freuen...

Wie auch in Schweizer Städten sind die Immobilienpreise in den australischen Metropolen in den letzten Jahren massiv gestiegen. So ist selbst in einem Vorort von Sydney kaum mehr ein Häuschen für unter 1,5 Millionen Dollar zu haben. 

Entsprechend aufgebraucht reagiert die Twitter-Gemeinde ob seinen Aussagen: 

In der Tat sind die Avocado-Preise in den letzten Jahren wegen der grossen Nachfrage stark gestiegen. Das «Time Magazine» hat denn auch kurzerhand einen Avocado-Rechner programmiert. Hier kann der (amerikanische) Millenial-Hipster schauen, auf wie viele Avocado-Toasts er in Zukunft verzichten muss, damit er sich zumindest die nötige Anzahlung für ein Haus leisten kann: Im Durchschnitt sind es 4900. Wer aber lieber in New York City oder San Francisco ein Haus will, den «kostet» das 10'000 bis 20'000 Toasts.

Und die LA Times hat ausgerechnet: Falls du bis jetzt jeden Tag einen Avocado-Toast für 19 Dollar gegessen hast und sofort damit aufhörst, kannst du dir in 15 Jahren ein Haus kaufen! (Du musst aber stattdessen fasten oder Gratis-Essen konsumieren, sonst dauerts auch wieder länger...).

Streetfood aus aller Welt – weil man sich sonst nichts gönnt!

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Grillierte Meatballs – Bangkok.
quelle: shutterstock / shutterstock
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Madison Pierce
16.05.2017 19:27registriert September 2015
Etwas übertrieben, aber im Grundsatz stimmt es schon. Sehe es in meinem Bekanntenkreis: Einige sind jedes Jahr ins Ausland gereist, haben eine alte Corvette gekauft, Sonnenbrillen für 200 Stutz etc., dafür ist das Geld jetzt noch knapp. Andere haben immer brav auf das 3a-Konto einbezahlt und wohnen jetzt in einem Haus.

Wobei jeder für sich selbst entscheiden muss, was ihm mehr Freude macht. Wichtig ist, dass man sich Gedanken dazu macht.
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Aurak_567
16.05.2017 19:34registriert März 2016
Scheint als findet da jemand keinen Absatz für seine überteuerten Immobilien. Wie schade.
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seventhinkingsteps
17.05.2017 01:08registriert April 2015
Ist doch einfach das übliche kapitalistische "Pull yourself up by the bootstraps"-Gelaber, das man sonst schon kennt.

Ein weiterer bekannter Begriff hier: "Survivorship bias".

Konzentriert man sich nur auf die Leute, die im kapitalistischen Sinne erfolgreich waren, wird man leicht zur Erkenntnis gelangen, dass es für jeden armen Schlucker ein Leichtes sein sollte, ebenfalls so erfolgreich zu sein, man muss halt hart arbeiten.

Dass man dabei Millionen Gescheiterte übersieht, merkt man nicht. Oder man weiss es und schreibt Millionen Menschen zu den gleichen Fehler gemacht zu haben.
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