Warnung vor russischen Hackerangriffen in Deutschland

Warnung vor russischen Hackerangriffen in Deutschland

29.11.2016, 03:12

Der neue Präsident des deutschen Nachrichtendienstes, Bruno Kahl, hat angesichts der Bundestagswahl im kommenden Jahr vor aus Russland gesteuerten Hacker-Angriffen und Desinformationskampagnen gewarnt.

Es gebe «Erkenntnisse, dass Cyber-Attacken stattfinden, die keinen anderen Sinn haben, als politische Verunsicherung hervorzurufen», sagte Kahl der Süddeutschen Zeitung vom Dienstag. Kahl äusserte sich ausdrücklich in Bezug auf russische Internet-Aktivitäten und sprach von gezielten Störkampagnen. «Hier wird eine Art von Druck auf den öffentlichen Diskurs und auf die Demokratie ausgeübt, die nicht hinnehmbar ist», sagte er laut Vorabbericht.

In den USA haben unlängst Hacker Daten aus der Zentrale der Demokratischen Partei gestohlen und sogenannte Internet-Trolle falsche Schlagzeilen zugunsten des Republikaners Donald Trump verbreitet. Das FBI sprach vom Versuch eines Nationalstaates, den demokratischen Prozess von aussen zu untergraben.

«Von staatlicher Seite zumindest geduldet»

Kahl sagte dazu, es gebe Anhaltspunkte für eine Spur nach Russland. «Die Zurechnung zu einem staatlichen Akteur ist technisch naturgemäss schwierig», sagte Kahl. Doch einiges spreche dafür, dass die Angriffe von staatlicher Seite zumindest geduldet würden. Auch in Deutschland, wo nächstes Jahr ein neuer Bundestag gewählt wird, wachse diese Bedrohung, sagte Kahl. «Europa ist im Fokus dieser Störversuche, und Deutschland ganz besonders.»

Einen möglichen Hackerangriff prüft derzeit auch die Deutsche Telekom nach dem massenhaften Ausfall von Routern. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre es der erste erfolgreiche Hackerangriff auf die Telekom in grossem Stil. (sda/reu/afp)

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