Geiselnahme in Schule auf den Philippinen unblutig beendet

Geiselnahme in Schule auf den Philippinen unblutig beendet

21.06.2017, 17:56

Sicherheitskräfte auf den Philippinen haben eine Geiselnahme an einer Grundschule unblutig beendet. Ein Militärsprecher sagte am Mittwochabend (Ortszeit), keine der 31 Geiseln sei verletzt worden, die islamistischen Angreifer seien im Schutz der Dunkelheit geflohen.

Die Rebellen hatten zunächst einen Militärposten in dem Dorf Pigcawayan im Süden der Philippinen überfallen und sich dann in der Schule verschanzt. Unter den Geiseln waren auch zwölf Kinder.

Die Insel Mindanao liegt rund 900 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Bei den Angreifern handelt es sich um Mitglieder der islamistischen Freiheitskämpfer Bangsamoro, einer Splittergruppe der Moro Islamischen Befreiungsfront (Milf).

Nach 17 Jahren Verhandlungen hatten die Regierung und die Milf-Rebellen im März 2014 Frieden geschlossen. Die Splittergruppe, die der Terrormiliz «Islamischer Staat» die Treue geschworen hat, bekannte sich zu dem Angriff.

Angst schüren

«Wir vermuten, dass die Bewaffneten Angst schüren wollen, um die Öffentlichkeit auf ihre Präsenz in der Region aufmerksam zu machen», sagte Polizeichef Reylan Mamon im Radio Manila. Etwa 900 Bewohner der Ortschaften flohen nach Informationen der Polizei vor den Extremisten.

Die Gruppe wird für eine Reihe von Bombenanschlägen und Entführungen im Süden Mindanaos verantwortlich gemacht.

In der etwa 80 Kilometer entfernten Stadt Marawi gibt es seit über einem Monat Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen der Terrorgruppe Abu Sayyaf. Bisher starben bei dem Konflikt mehr als 370 Menschen. Die Attacke in Pigcawayan stehe damit nicht im Zusammenhang sagte Edgard Arevalo, ein Militärsprecher.

Präsident Rodrigo Duterte stellte die gesamte Insel mit mehr als 20 Millionen Einwohnern im Mai unter das Kriegsrecht. Auf den Philippinen kämpfen muslimische Aufständische seit vier Jahrzehnten gegen die Regierung des mehrheitlich katholischen Landes. Mehr als 120'000 Menschen wurden dabei getötet. (sda/dpa/afp)

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