Tschüss Hitzewelle 👋! Auch weiterhin bleibt's sommerlich

Tschüss Hitzewelle 👋! Auch weiterhin bleibt's sommerlich

25.06.2017, 19:3526.06.2017, 06:40

Die Schweiz hat die Hitzewelle ausgestanden. Eine Störungszone, welche die Schweiz von Westen her erreichte, brachte vor allem im Süden starke Unwetter. Die Temperaturen bleiben aber vorerst sommerlich.

Im Tessin ist die Hitzewelle in den frühen Morgenstunden vom Sonntag mit kräftigem Gewitterregen zu Ende gegangen, wie Meteorologe Eugen Müller von MeteoSchweiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Besonders betroffen war die Gegend um Lugano.

Hälfte der Niederschlagsmenge im Juni

Lokal fiel dort am Sonntagmorgen innerhalb von wenigen Stunden die Hälfte der Niederschlagsmenge, die normal in einem ganzen Monat fällt. Die Folge der grossen Regenmengen im Tessin waren Erdrutsche sowie lokale Überschwemmungen und Hochwasser, was zu grossen Verkehrsbehinderungen führte.

Die Kaltfront brachte laut Müller auch im Norden Regen, zum Teil auch Gewitter, allerdings weit weniger stark als auf der Alpensüdseite. Die Gewitter waren allerdings sehr blitzintensiv.

In Graubünden entfachten Blitze mehrere Brände. In Lumbrein brannten zwei nebeneinanderstehende Ställe in der Nacht auf Sonntag völlig nieder. In Luzein löste ein Blitzeinschlag in einen Telefonmasten einen Dachstockbrand aus.

Die Gewitterzellen zogen im Verlauf des Sonntags ab. Bis Montagabend bleibt es schön, bevor erste Regenschauer von Westen her über das Land ziehen, wie Müller weiter sagte. Doch es bleibe heiss, die Höchsttemperaturen lägen auch am Montag bei 28 bis knapp 30 Grad.

Abnormal hohe Temperaturen im Juni

Das Aussergewöhnliche am Juni waren laut MeteoSchweiz die anhaltend hohen Temperaturen. Bereits während der ersten drei Junitage lag die Tagesmitteltemperatur 3 bis 4 Grad über der Norm. Ab dem 11. Juni stieg sie 5 bis 7 Grad, und ab dem 20. Juni gar 7 bis 10 Grad über die Norm.

Das sonnige und heisse Wetter kam von sommerlichen Hochdruckgebieten, welche sich vom Atlantik her nach Mitteleuropa ausdehnten. In den letzten Tagen installierte sich ein Hoch direkt über Mitteleuropa. Damit floss heisse Afrikaluft nach Europa. In der Schweiz setzte die mehrtägige Hitzewelle mit Tageshöchstwerten von 30 Grad und mehr Anfang letzte Woche ein.

Am Freitag wurde in Sitten erstmals im laufenden Jahr die 36-Grad-Marke geknackt. Das war die bisher höchste Temperatur des Jahres, sie lag sogar noch höher als der Rekordwert von 2016. Damals wurden am 23. Juni in Visp 35,3 Grad registriert. Der absolute Hitzerekord aus dem Jahr 2003 ist derweil noch weit entfernt. Im Misox kletterte das Thermometer damals auf 41,5 Grad.

Rekordwarme Tropennächte

Die extrem heissen Junitage sorgten auch in der Nacht für äusserst warme Temperaturen. Die Nacht auf Freitag hatte sogar historischen Charakter: Der teilweise bewölkte Himmel sorgte regional für Rekordwerte.

Aussergewöhnlich warm war die Nacht am Bodensee. In Güttingen TG kühlte es zum Beispiel nicht unter 25,2 Grad ab. Die bisher wärmste Nacht wurde dort vom 21. auf den 22. Juni 1998 mit 20,9 Grad gemessen. Auch in Tänikon bei Winterthur und auf dem Zürichberg wurden mit 24,2 Grad nächtliche Rekordwerte gemessen.

Einen knappen Rekord verzeichnete die Messstation in Neuenburg. Dort sanken die Temperaturen nämlich nicht unter 24 Grad. Auch in der Nacht auf Samstag blieben die Temperaturen an vielen Orten der Schweiz über der 20-Grad-Marke.

Feste profitierten vom schönen Wetter

Das strahlend schöne Sommerwetter bescherte Festorganisatoren am Wochenende zahlreiche Besucher. In Brig etwa zählte das 30. Eidgenössische Jodlerfest von Freitag bis Sonntag rund 150'000 Besucherinnen und Besucher. Der viertelstündige Nieselregen zum Auftakt des Festaktes am Sonntag sorgte für eine willkommene Abkühlung, wie die Organisatoren am Sonntag mitteilten. Denn auch am Freitag und Samstag stieg das Thermometer im Wallis auf über 30 Grad.

Das schöne Sommerwetter lockte auch in Luzern Zehntausende nach draussen. Dort feierten die Besucher die neunte Ausgabe des Luzerner Fests. Insgesamt lockten die Konzerte, Lichtshows und Beizenbetriebe rund um das Luzerner Seebecken und in der Altstadt gegen 100'000 Gäste an. (sda)

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