Schweiz
Basel

Basler SVP-Grossratskandidat wünscht den Linken auf Facebook den Tod

So übel wünscht ein Basler SVP-Kandidat den Linken den Tod an den Hals

Auf Facebook gibt der Basler SVP-Grossratskandidat Patric Aeschbach Vollgas und beschimpft «die Linken» und verherrlicht die Scharia. 
19.09.2016, 05:1619.09.2016, 08:37
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Der Basler SVP-Grossratskandidat Patric Aeschbach, der leidenschaftlich gerne Dart spielt («Ich trainiere täglich mehrere Stunden.»), schoss kürzlich heftig gegen «die Linken». Am Dienstagmorgen veröffentliche er auf Facebook einen Post, in dem er den Linken den Tod an den Hals wünscht. «Ich weiss nur eins am Tag des Krieges werden die Linken ihre Strafe erhalten und für alles bezahlen=Tod», hiess es da. Die Einheimischen Rächer und Terroristen würden sich um die linken Landesverräter kümmern.

Verherrlichung der Scharia

Nachdem sich mehrere Facebook-Freunde des SVP-Mannes darüber beschwerten, löschte er den Post am Freitagmorgen. Mit Konsequenzen muss der Grossratskandidat bislang nicht rechnen. Von der Basler SVP gibt es keine Reaktion. Nach aussen hin jedenfalls, denn unklar ist, ob er den Text auf Anweisung von oben gelöscht hat: «Wir kommentieren Einzelmeinungen von Parteimitgliedern grundsätzlich nicht», teilt Sebastian Frehner, Präsident der Basler SVP, auf Anfrage von 20 Minuten Online mit. Aeschbach selbst wollte bislang keine Stellung nehmen.

Wenn er nicht grade die Linken ins Visier nimmt, schiesst Patric Aeschbach am liebsten auf Dartscheiben.
Wenn er nicht grade die Linken ins Visier nimmt, schiesst Patric Aeschbach am liebsten auf Dartscheiben.screenshot: facebook

Krieg, Rächer, Terroristen – Aeschbachs Sprache ist radikal, ja gewalttätig. Interessant in diesem Zusammenhang auch sein neuestes Profilbild, das an ein Werbeplakat zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs erinnert:

Patric Aeschbach, SVP

Auch aus seiner Verehrung der Scharia macht Aeschbach keinen Hehl: «In muslimischen Ländern wird sexuelle Belästigung und Vergewaltigung mit dem Tod bestraft.» Tod oder Peitsche halte er auch in hiesigen Gefilden für ein angemessenes Strafmass, zitiert das Onlineportal weiter.

Die Fälle häufen sich

In der Vergangenheit war die SVP immer wieder in den Schlagzeilen wegen verbalen Entgleisungen in den sozialen Medien. Ein bekanntes Beispiel ist der Kristallnacht-Tweet («Vielleicht brauchen wir wieder eine Kristallnacht ... diesmal für Moscheen») eines früheren Stadtzürcher SVP-Schulpflegers. Vor einem Jahr wurde ein Facebook-Post eines Walliser SVP-Manns publik, in dem er Muslime als «Kamelficker» verunglimpfte. Auch Christoph Mörgeli setzte sich bereits in die Nesseln: Er veröffentlichte ein umstrittenes Bild, das ein überladenes Flüchtlingsschiff zeigt. Darunter stand gross geschrieben: «Die Fachkräfte kommen.» Dafür sperrte Facebook vorübergehend den Account des SVP-Politikers. (rwy)

Facebook löschte Mörgelis Account, nachdem er dieses Bild hochgeladen hatte.
Facebook löschte Mörgelis Account, nachdem er dieses Bild hochgeladen hatte.Screenshot: facebook

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Harry Zimm
19.09.2016 05:50registriert Juli 2016
Da kandidiert also einer, der keinen fehlerfreien Satz zustandebringt und offensichtlich keiner geregelten Arbeit nachgeht, für den grossen Rat und sieht sich ohne Scham als "Volksvetreter"? Schöne neue Welt...
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ottonormalverbraucher
19.09.2016 07:29registriert August 2016
Es gibt Leute, die befinden sich ständig im Krieg, auch zu Friedenszeiten. Alles im Kopf. Wieso tun Leute sich das selbst an?
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Matrixx
19.09.2016 05:59registriert März 2015
Und sowas darf man wählen. Und irgendwann sagen dann alle "Wir wussten nichts davon".

Und sowieso, wir wissen ja alle, dass die SVP eigentlich ganz liebe Buben sind...
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