Hoppla, da braut sich etwas zusammen!
Nach anfänglicher Kritik hat Dreifachtorschütze Xherdan Shaqiri an der WM vor allem mit seinem Gala-Auftritt gegen Honduras wieder kräftig Werbung in eigener Sache gemacht. Weil er sich kurz vor der Abreise nach Brasilien kritisch über seine Lage bei Bayern München geäussert hatte, kocht sein Süppchen in der Gerüchteküche seither wieder auf höchster Stufe.
Auch der mangelnde Kontakt mit seinem Trainer bereitete Shaqiri im Vorbereitungscamp in Weggis Sorgen: «Guardiola hat mit mir noch nicht über die Zukunft gesprochen und in letzter Zeit auch nie angerufen.» Hat der Kraftwürfel die Zeit mit der Nati genutzt, um sich trotz seines Vertrags bis 2016 für einen neuen Verein zu entscheiden?
Die Transferjunkies sind sich sicher: Neben losen Gesprächen mit Valencia und der AS Roma soll vor allem der seit Monaten anhaltende Flirt mit dem FC Liverpool in den vergangenen Tagen noch einmal heisser geworden sein. Die Reds sollen gewillt sein, 24 Millionen Franken für ihren Wunschkandidaten aufzuwerfen. Kein schlechter Deal für die Bayern, die seit dem Transfer vor vor zwei Jahren insgesamt rund 15 Millionen an den FC Basel überwiesen haben.
Angesichts der Gerüchte sah sich Sportdirektor Matthias Sammer am Montag gezwungen, im deutschen Fachmagazin kicker ein Machtwort zu sprechen: «Es gibt überhaupt keine Gedankengänge, Shaqiri abzugeben. Er ist ein wichtiger Spieler für die Zukunft.»
Sammer erklärte, er könne Shaqiris Frust zwar verstehen, doch ohne seine diversen Verletzungen hätte der Schweizer in der abgelaufenen Saison bestimmt mehr als nur zwei Bundesliga-Partien über die volle Spielzeit absolviert.
Alles klar also zwischen Shaqiri und den Bayern? Mitnichten. Neben den üblichen Ferienfotos sorgt der 22-Jährige am Dienstagabend auf Twitter und Facebook mit einer vielsagenden Nachricht für Aufsehen.
I live in present... Not in future....;-)
— Xherdan Shaqiri (@XS_11official) 15. Juli 2014
Shaqiris Botschaft scheint eine direkte Replik an Matthias Sammer zu sein. Und die hat sich gewaschen. Offenbar stellt ihn die Aussicht nicht zufrieden, eventuell irgendwann einmal zum Schlüsselspieler beim deutschen Rekordmeister aufzusteigen. Shaqiri will spielen, nicht in einigen Jahren, sondern jetzt.
Da Shaqiri die Nachricht auf Englisch verfasst hat, melden sich auch zahlreiche Liverpool-Supporter zu Wort. Für sie ist der Schweizer schon fast einer von ihnen.
"@XS_11official I live in present... Not in future....;-)" Join Liverpool m8 and you can live in the past! Wheyyy #ChickenpoolHistoryClub
— Frickin' Lazar Beams (@BreakfastPercy) 15. Juli 2014
Noch hat sich der FC Bayern nicht zu Shaqiris Nachricht geäussert. Klar dürfte aber sein, dass die Twitter-Botschaft vor allem Matthias Sammer gar nicht schmecken wird. Nachdem der streitlustige Sportdirektor ihm einen Tag zuvor noch sein Vertrauen ausgesprochen hat, kommt Shaqiris Replik einer schallenden Ohrfeige gleich.
Ganz egal wie sich der Fall zwischen Zauberzwerg Shaqiri und Bayern in den nächsten Tagen entwickelt: Es wird viel Wirbel geben – die Zeichen stehen auf Sturm.