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Nach Verrat von Mutterpartei – die Juso hält zu Alain Roth

Nach Verrat von Mutterpartei – die Juso hält zu Alain Roth

Auch wenn ihn die SP Langenthal fallen liess, fehlt es nicht an Solidarität für Alain Roth. Juso Schweiz kritisiert den SP-Entscheid.
28.06.2016, 04:5028.06.2016, 08:58
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Unklar ist bis heute, was Alain Roth – Präsident der Juso Oberaargau, Informatik-Projektleiter und Offizier der Schweizer Armee – an der Demonstration in Paris genau getan hat: Ob er ein simpler Mitläufer war oder ein aktiver Demonstrant, der die Polizei angriff. Fest steht nur: Er war vermummt, trug einen schwarzen Kapuzenpulli, eine Sonnenbrille und Handschuhe. So zeigen es Fotos und Videos, die derzeit im Netz kursieren.

Der genaue Hergang des Vorfalls sei ihm nicht bekannt, sagt Stefan Ryser, Präsident der SP Langenthal, gegenüber dem «Bund». «Wir wollen nicht weiter mutmassen, warum er vermummt war.» Und trotzdem griffen seine Parteigenossen zum Telefon und forderten den schwerverletzt in Paris im Krankenbett liegenden 23-Jährigen auf, von seiner Kandidatur für den Gemeinderat zurückzutreten. 

Kritik an SP-Entscheid

Nun meldet sich die Juso Schweiz zu Wort. Die frischgebackene Präsidentin Tamara Funiciell kritisiert den Entscheid der SP Langenthal als «voreilig». Sie betont zudem, dass noch andere Juso-Mitglieder an der Demo teilgenommen hatten. Zumal es für die Juso selbstverständlich sei, sich mit der französischen Arbeiterschaft im Kampf gegen das neue Arbeitsgesetz zu solidarisieren.

Solidarisch zeigen sich auch verschiedene Juso-Sektionen mit Roth. Allen voran die Juso Oberaargau, dessen Präsident er ist.

Auch die Twitter-Community übt Kritik.

Auch wenn unklar ist, inwiefern Roth Gewalt ausgeübt hat – Funiciell betont, dass er friedlich demonstriert habe –, kam es bei der Demo zu massiver Gewalt: Mehr als 20 Polizisten und zahlreiche Demonstranten wurden verletzt, Autos in Brand gesteckt, die Glasfassade eines Kinderspitals zertrümmert. (rwy)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jarl Eisenbär
28.06.2016 05:20registriert April 2015
Sachbeschädigung an einem Kinderspital ist dann wohl für die SP gelebte Solidarität.
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ElenderKuschelwuschel
28.06.2016 07:25registriert Juni 2016
Ja, klar, ich ging in den späten 80ern und frühen 90ern auch immer in völlig friedlicher Absicht an die Demos, wenn ich die Hasskappe und die Handschuhe montiert hatte. Ich schwör.
Wenigstens wusste ich damals jeweils, dass ich selber schuld war, wenns mich weghaute.
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sailinj
28.06.2016 07:10registriert November 2014
Herr Roth ist dieser Meldung nach zu urteilen etwa ähnlich geeignet für einen Politiker-Job wie Herr Glarner.... Ob SVP oder JUSO/SP, die beiden passen nicht ins Stellenprofil.
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