Drei Mitglieder einer Bauernfamilie sind in Österreich in einem Brunnenschacht erstickt. Nach bisherigen Erkenntnissen wollte ein Bauer beim Pilzesuchen am Sonntag nebenbei den neuerrichteten Brunnen kontrollieren und stieg in die Tiefe. Dort wurde er nach Angaben der Behörden vermutlich durch Gärgase bewusstlos.
Als der 54-jährige Mann nicht zurückkehrte, suchte die schwangere Tochter nach ihrem Vater und kletterte in den ein Meter schmalen und mehr als zehn Meter tiefen Schacht. Auch die 26-Jährige verlor das Bewusstsein. Schliesslich wollte sie ihr Mann (33) retten, für den der Brunnen im niederösterreichischen Schönbach ebenfalls zur tödlichen Falle wurde.
In dem Schacht stellten die Retter später eine hohe Konzentration von Kohlenmonoxid fest. Das Gas könnte sich gebildet haben, weil laut Feuerwehr möglicherweise Grünschnitt oder Gras in den Schacht abgeladen worden waren. Eine Obduktion der Leichen soll die genaue Todesursache klären. Die schwangere Frau war zunächst wiederbelebt worden, starb aber auf dem Weg in die Klinik.
«Man kann es nicht in Worte fassen», sagte der Bürgermeister der 800-Seelen-Gemeinde, Ewald Fröschl, am Montag zur Nachrichtenagentur APA. Die Gemeinde werde so gut wie möglich helfen. So sollen Zivildienstleistende in der Landwirtschaft den Betrieb vorerst sichern. Auch die «Initiative Schönbach» für in Not geratene Gemeindebürger werde die Hinterbliebenen – es handelt sich um die Ehefrau des 54-Jährigen und den 87 Jahre alten Vater – unterstützen. (whr/sda/dpa)