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Clever! FDP druckt absichtlich verunstaltete Wahlplakate – Vandalen haben keine Chance

Diese Farben lösen absichtlich einen Brechreiz aus. 
Diese Farben lösen absichtlich einen Brechreiz aus. fdp
Der Enthüller

Clever! FDP druckt absichtlich verunstaltete Wahlplakate – Vandalen haben keine Chance

20.01.2015, 14:0314.12.2018, 12:44
Pavel Kulicka
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Falschmeldung
Satire - (fast) kein Wort ist wahr!

Zürich (den). Seit ein paar Tagen hängen sie wieder und zeigen jedem, dass bald noch mehr davon folgen werden: Die übergrossen Wahlplakate. Noch hängen sie nur an einigen Wänden in Zürich und kündigen den Wahlkampf für den Kantonsrat an. Doch schon bald wird der nationale Kampf um die prestigeträchtigeren Sitze in Bern eingeläutet und man wird in der Schweiz keinen öffentlichen Meter mehr gehen können, ohne dass man von Politikerköpfen angestrahlt wird. Nicht selten löst diese plakatische Omnipräsenz den  Drang aus, selbige mit einem Marker zu verschandeln.

Die Zürcher FDP will nun möglichen Vandalen ein Schnippchen schlagen. «Wir haben unsere Plakate absichtlich sehr hässlich gestaltet und nehmen den Schmierfinken so den Wind aus den Segeln», sagt FDP-Kampagnenleiter Thomas Bolliger. Und tatsächlich; bei näherem Hinsehen fällt dem Betrachter auf, dass mit dem Plakat für die beiden Zürcher Regierungsratskandidaten Thomas Heiniger und Carmen Walker Späh irgendetwas nicht stimmen kann. «Wir haben für die Kandidaten absichtlich ein übles Farbsujet gewählt. Schwarz-grau-weiss komplettieren wir mit einem hässlichen pink-lachs-violett. Selbst unseren Grafikern wurde es bei der Gestaltung des Plakates regelmässig schlecht. Auch ich kann das Plakat nur mit nüchternem Magen betrachten», so ein sichtlich stolzer Bolliger.

Auf dem Weg zur Spasspartei

Auch weitere Plakate mit einem FDP-ähnlichen Layout sind nicht frei von Fehlern. Obwohl weder die Plakate noch die äusserst schlechte Webseite Hinweise auf eine Verbindung zur FDP enthält, bekennt sich Bolliger zu den Plakaten. «Wir wollten unseren Wählern zeigen, dass wir keine abgehobene Partei der Wirtschaftselite sind, sondern die gleichen Rechtschreibefehler machen, wie der normale Büezer, für den wir uns ja bekanntlich im Parlament regelmässig einsetzen.»

Politexperte Michael Hartmann kann der neuen Strategie der FDP nichts abgewinnen. «Die FDP ist auf dem besten Weg, so zu enden wie ihre deutsche Schwesterpartei. Auch dort versuchte die FDP 2002 mit einem unorthodoxen Wahlkampf gegen den Wählerschwund vorzugehen und wollten somit auf einen Wähleranteil von 18% kommen», so Hartmann. Heute sei die FDP nicht mehr im deutschen Bundestag vertreten. «Das Motto der FDP ist seit Jahren nur noch ‹Wir haben 1848 den Bundesstaat gegründet, darum muss man uns heute noch wählen›. Mit dieser Einstellung kommt man bei den Wählern nicht mehr an. Nun versucht sich die FDP als Spasspartei, weil ihr nach wie vor eine Vision fehlt. Das kann auf die Dauer nur im Desaster münden», ist Hartmann überzeugt.

Der Wahlkampf ist lanciert. Und wenn die FDP hält, was sie in der Vergangenheit versprochen hat, werden wir auch dieses Jahr wieder solche Perlen zu sehen bekommen:

Der Enthüller
Hart recherchierte Fakten, fundierte Kritik und realistische Analysen? Die gibt es anderswo. Chefredaktor Buzz Orgler und sein Praktikant Pavel Kulicka decken auf, was keiner wissen will. Ob Berichte über einen Schwangerschaftstest fürs iPhone oder mit Zwiebeln verunreinigte Kebabs, die beiden gescheiterten Journalisten sind sich für keine satirische Schlagzeile zu schade. Und schneller als die Wahrheit sind sie noch dazu.

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4 Kommentare
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Fuck you, Finn!
Valentina ist verliebt. Nicht in mich. In Finn. Der Loser der Situation: ich.

Valentina war endlich wieder Single. Also, sie war immer Single, aber eine Weile gab's ja neben mir noch einen anderen Typen, Marcel. Dass es Marcel gab, fand ich nicht gut, aber ich durfte es natürlich nicht «nicht gut» finden, weil, Valentina und ich haben ja keine monogame Beziehung, wir haben gar keine Beziehung, was wir beide gut finden, aber wir haben auch nicht nichts, was auch gut ist, aber wenn dann da noch so ein Horst, respektive Marcel, ist, dann ist, was wir haben, natürlich bisschen weniger gut. Aus verschiedenen Gründen. Sie war öfter, wenn ich sie treffen wollte, «busy». Was sie machte, sagte sie nie, musste sie auch nicht, wusste ich eh: Marcel. Sie war auch eher mal «zu müde». Warum, war mir ebenfalls klar. Ich fand die Situation, je länger sie gedauert hat, nicht besser, aber ich habe mich damit abgefunden.

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