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Antike Festplatte mit Hitlers E-Mails entdeckt

An diesem Schreibtisch verfasste der Diktator den Grossteil seiner E-Mails. Vorne rechts zu sehen sein 56 kbit/s-Modem.
An diesem Schreibtisch verfasste der Diktator den Grossteil seiner E-Mails. Vorne rechts zu sehen sein 56 kbit/s-Modem.Bild: Bundesarchiv
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Antike Festplatte mit Hitlers E-Mails entdeckt

05.02.2015, 14:4605.02.2015, 14:47
buzz orgler
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Berlin  (den) — Historiker sprechen von einer Sensation. In einem Keller im Berliner Ortsteil Neukölln wurde am Wochenende eine antike Festplatte gefunden. «Eigentlich wollte ich sie ja wegschmeissen», so Finder Tobias Mauretti gegenüber dem Enthüller. «Sie war ziemlich zerkratzt und die Anschlüsse schon verrostet. Ausserdem besitzt sie gerade mal Speichervolumen von 80 MB.» Doch der 32-Jährige zeigt das antiquierte Stück einem befreundeten Historiker. Und der erkennt anhand der eingeritzten Initialen sofort: «Diese Festplatte gehörte Diktator Adolf Hitler.»

«Ich habe sie mit verschwitzten Händen an meinem Computer angeschlossen. Sie war zwar mit einem Passwort verschlüsselt, aber nach drei Versuchen hatte ich es mit ‹Reich_1000› geknackt», so Historiker Florian Rosenbaum. Was er findet, lässt ihm dem Atem stocken. Der Datenträger enthält tausende von E-Mails sowie Privatdokumente Hitlers. 

Ein sehr beliebtes Festplatten-Model der späten 30er-Jahre. Das Speichermodul «Magnetischer Datenspeicher 36XL» wurde bis 1970 in Computern verbaut. 
Ein sehr beliebtes Festplatten-Model der späten 30er-Jahre. Das Speichermodul «Magnetischer Datenspeicher 36XL» wurde bis 1970 in Computern verbaut. Bild: Shutterstock

ER WAR EIN FAN DER CAPS-LOCK-TASTE

Der Diktator verschickte pro Tag um die sechzig E-Mails. Bis 1942 benutzte er dafür die Adresse der_fuehrer@gmx.de, wechselte aber aufgrund von zu vielen Spammails später auf Kruppstahl88@hotmail.com. Hitler verwendete die elektronische Post sowohl privat als auch beruflich. Mails an seine Offiziere verfasste er prinzipiell in Grossbuchstaben und ohne Emoticons, dafür mit vielen Ausrufezeichen!!!!

Freundlicher zeigte er sich in Nachrichten an seine damalige Freundin und spätere Ehefrau Eva Braun. Während er zuerst noch die Anrede «Fräulein Braun» wählte, liess er sich in späteren Mails zu Kosenamen wie «Braunmaus» oder «Führerluder» verleiten. Obwohl der Diktator eine zutiefst gestörte Psyche hatte, war er sozialen Kontakten nicht abgeneigt. Das beweist eine E-Mail mit Zugangsdaten zu einem Myspace-Profil, das damals allerdings noch unter Mein-Reich.com fungierte. 

Auf der Festplatte wurden Bilder von Hunden sowie Landschaftsmalereien gefunden. Gemäss Experten handelt es sich sowohl bei den Fotos als auch bei den Gemälden um absoluten «Amateur-Schrott.»
Auf der Festplatte wurden Bilder von Hunden sowie Landschaftsmalereien gefunden. Gemäss Experten handelt es sich sowohl bei den Fotos als auch bei den Gemälden um absoluten «Amateur-Schrott.»bild: shutterstock

Truppenbewegungen als PDF abgespeichert

Da Hitler seine Browserhistory nie löschte, lassen sich aufgrund seines Surfverhaltens Rückschlüsse auf die lädierte Psyche ziehen. Dem Diktator mangelte es an Selbstvertrauen. Davon zeugen Google-Suchen wie «Sind Vegetarier richtige Männer?» oder «Reicht ein Hoden, um eine Frau zu befriedigen?». 

Auch Truppenbewegungen sind für die Historiker erstmalig komplett nachvollziehbar, da sie Hitler mit Mapquest plante und als PDF-Dateien abspeicherte. Des Weiteren wurde auf der Festplatte ein Ordner mit Bildern von Schäferhunden sowie eine Urfassung von «Mein Kampf» gefunden. Diese ist mit Anmerkungen eines Korrektorats versehen und endet mit den Worten «Überlegen Sie sich das mit dem Schreiben nochmals. Es gibt auch andere Therapieformen.»

Dass es sich bei den Dokumenten sowie bei der Festplatte um eine Fälschung handeln könnte, hält Historiker Florian Rosenbaum mittlerweile für ausgeschlossen. «Wir sprechen von einem der düstersten Kapitel der Geschichte. Da würde sich ja wohl kaum jemand einen Scherz erlauben und Begebenheiten erfinden.»

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Hart recherchierte Fakten, fundierte Kritik und realistische Analysen? Die gibt es anderswo. Chefredaktor Buzz Orgler und sein Praktikant Pavel Kulicka decken auf, was keiner wissen will. Ob Berichte über Schwulenhasser, die in Russland Asyl beantragen oder mit Zwiebeln verunreinigte Kebabs, die beiden gescheiterten Journalisten sind sich für keine satirische Schlagzeile zu schade. Und schneller als die Wahrheit sind sie noch dazu. 



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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Cox
05.02.2015 16:45registriert Februar 2014
"Führerluder"
Grossartig, ich liebe ihre Artikel!
Die Satireartikel werden auf watson einfach zu wenig geschätzt.
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