Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Googlet man Montag, ergibt das 137 Millionen Treffer. Wütende und frustrierte Treffer zwar, aber doch 137 Millionen. Googlet man Freitag, sind es bereits 148 Millionen Ergebnisse – und davon sehr viele sehr freudige.
Ja. Und dann ist da Mittwoch. Mittwoch schafft’s noch nicht mal auf 100 Millionen. 94 nur, um genau zu sein. Vierundneunzig mickrige Milliönchen. Das tut weh.
Mittwoch hatte es generell nicht immer leicht. Früher galt er als Unglückstag und an ihm wurden unter anderem «stille Hochzeiten», also Hochzeiten «leichter Mädchen» abgehalten. Auch namenstechnisch ist das mit dem Mittwoch etwas schwierig, hiess er doch auf Althochdeutsch «Mittiwehha». Da tut man nur schon beim Lesen «weh ha».
Es ist also höchste Zeit, diesem armen, verschupften, oft vergessenen Wochentag mal etwas wohlverdiente Aufmerksamkeit zu schenken und zu beleuchten, wieso Mittwoch eigentlich ziemlich grossartig ist.
Mittwoch beherbergt zum Beispiel den Arbeitswochenmittelpunkt. Sobalds Mittag schlägt, kommt das Wochenende sukzessive näher. Dingdong. Schön. Man kann also jeden Mittwoch in Miniaturversion erleben, was uns die Natur am 21. Dezember jeweils zu Weihnachten schenkt, wenn die Tage wieder länger werden.
Mittwoch ist ausserdem der erste Vorname von Wednesday Addams und seien wir ehrlich: Wednesday Addams war die kleine Badass-Goth-Ikone vieler Mädchengenerationen. Ihr zweiter Vorname ist übrigens Friday. Nimm DAS, Freitag, voll s’Zwei ufem Rugge. HA!
Dann sind da unsere Jugenderinnerungen. Mittwochnachmittag! Schulfrei! Mit den Girls (oder den Jungs) in die Stadt und beim Schwarzweiss-Fotoautomaten «umähängä». Oder «go foodä». Ich hätte auch noch «snööbä» (oder gar «snööbärä») angehängt, aber das war für Nicht-Bergler wie mich jeweils keine Alternative für nur einen Mittwochnachmittag. Dafür die Badi im Sommer. Ich erinnere mich an endlose Mittwochnachmittage in der Badi Rheinau – mit DiscMan, Bravo Foto-Lovestory und grünen Nudeln vom Kiosk, die einem die halbe Mundschleimhaut wegätzten vor lauter Säure.
Kleiner Exkurs: Vor ein paar Jahren sollte die Badi Rheinau einmal geschlossen werden. Da dachte ich: «Now you’re just some Badi that I used to know». Glücklicherweise konnte das dann aber verhindert werden. Olé also für weitere Mittwochnachmittage in der Badi Rheinau. Exkurs Ende.
Zurück zu Mittwoch.
Rein sprachlich betrachtet ist Mittwoch – trotz seiner Unauffälligkeit – der Rebell unter den Wochentagen, ist er doch der einzige, der nicht auf –tag endet. Mittwoch ist somit der Hipster der Woche. Sollte also Sonntag einst in «Endwoch» umgetauft werden, kann Mittwoch sagen: «I ended in –woch before it was cool.»
Eine U.S.-amerikanische Studie fand heraus, dass Vorgesetzte am Mittwoch am ehesten für Anfragen jeglicher Art zugänglich sind. Heute ist also die Chance, endlich nach einem Firmen-Lamborghini oder einer offiziellen Büro-Popcornmaschine zu fragen.
Und schliesslich: Eine weitere, bestimmt höchst-wissenschaftliche Studie im Auftrag eines Selbstbräuner-Herstellers stellte fest, dass Frauen am Mittwoch um 15.30 Uhr am ältesten aussehen. Und was Selbstbräuner-Hersteller-Studien herausfinden, stimmt. Das bedeutet für uns Mädchen, dass wir zwischen Mittwoch und Sonntag, äh sorry, Endwoch, sukzessive jünger aussehen. High 5!
Bei all diesen wunderbaren Mittwochs-Facts
kann mir also niemand sagen, dass dieser Tag keine Liebe verdient. Und
auch wenn er 138-Millionen-Montag und 148-Millionen-Freitag vielleicht nicht
die Show stehlen kann, so hat er mit diesem Beitrag nun wenigstens 94'000'001 Treffer
auf seinem Konto.
Da musste ich sogar ein bisschen lachen😁