Wendy Carlos feiert heute ihren 75. Geburtstag. Die Komponistin und Elektromusikerin wurde 1968 (damals noch als Walter Carlos) berühmt mit ihren Moog-Synthesizer-Adaptionen von J.-S.-Bach-Stücken: «Switched-on Bach» stürmte die Charts und verkaufte sich über eine Million Mal.
Synthis waren damals riesenhafte Apparate mit Steckfeldern und unzähligen Drehknöpfen. Sie erinnerten optisch eher an die Star-Trek- Kommandobrücke als an ein Musikinstrument. Und funktionierten monofon, man konnte also keine Akkorde spielen, sondern musste diese aus Einzeltönen zusammenbasteln. Eine Nifeliarbeit, aber hallo!
Carlos konnte sich dank den Tantiemen aus den Verkäufen von «Switched-on Bach» einer Geschlechtsumwandlung unterziehen. Neben weiteren Adaptionen klassischer Werke für Synthesizer und eigener experimentell-elektronischer Musik schuf sie auch wegweisende Filmscores, etwa für «Clockwork Orange», «The Shining» oder «Tron».
Eine luftige Huldigung für diesen Pionier/diese Pionierin kommt von der deutsch-englischen Band The Chap mit ihrem überzufälligen musikalischen Namenpuzzle «Carlos Walter Wendy Stanley».
Und ein bisschen «Shining»-Creepyness muss heute drum schon sein dürfen.