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Amazon hört bald im Wohnzimmer mit

«Immer bereit, immer verbunden», verspricht die Amazon-Wanze.
«Immer bereit, immer verbunden», verspricht die Amazon-Wanze.screenshot amazon
Lautsprecher «Echo»

Amazon hört bald im Wohnzimmer mit

Er reagiert auf Befehle und kann Fragen beantworten: Das neueste Produkt von Amazon ist ein Lautsprecher – und der Albtraum jedes Datenschützers. «Echo» zeichnet alles auf, was um ihn herum gesprochen wird und schickt es an die Server von Amazon. 
07.11.2014, 04:5507.11.2014, 10:28
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Ein Artikel von
Spiegel Online

Die Überraschung ist Amazon gelungen: Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft bringt der Online-Händler ein neues Produkt auf den Markt – und zwar einen Lautsprecher. Das Besondere an der schmalen Säule: Sie kann zuhören und sprechen.

Auf Sprachkommandos soll «Echo» zum Beispiel den Wecker stellen, die Wettervorhersage heraussuchen, eine Einkaufsliste erstellen oder verschiedene Fragen mit Hilfe von Wikipedia beantworten können. Ein Blick in das Werbevideo zeigt: «Echo» soll eine Art Siri fürs Wohnzimmer werden.

Um den Lautsprecher zu aktivieren, genüge es, den Namen «Alexa» auszusprechen, verkündete Amazon stolz. Sieben Mikrofone im Innern des Lautsprechers zeichneten die Stimme des Nutzers auf – und sendeten sie zur Verarbeitung an Amazons Server. 

Der Lautsprecher soll Sprachbefehle auch erkennen können, wenn sich im Raum andere Menschen unterhalten, Musik gespielt wird oder ein Film läuft. Die an ihn gerichtete Befehle filtere «Echo» aus den Geräuschen im Zimmer heraus, so Amazon. «Always ready, connected and fast», verspricht der Werbeslogan. Immer bereit, vernetzt und schnell. Mit anderen Worten: Wer das Ding in seine Wohnung stellt, holt sich eine riesige Wanze ins Haus. 

Auf Twitter liessen die ersten bissigen Kommentare nicht lange auf sich warten: 

Jetzt auf

«Echo» soll erstmal nur in den USA verkauft werden – für 199 Dollar. Amazon-Prime-Kunden kriegen das Gerät schon für 99 Dollar. Ob der Lautsprecher sich damit besser verkaufen wird als das Amazon Smartphone? Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, wonach Amazon in den ersten Verkaufsmonaten nur rund 35.000 Fire Phones habe absetzen können. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet, das Fire Phone sei bisher ein teurer Flop, Amazon habe im vergangenen Quartal 170 Millionen Dollar abschreiben müssen. (vet/dpa)

Das (etwas verkrampfte) Werbevideo, das im Netz schon Einiges an Häme einstecken muss:

Video: youtube/Amazon
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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

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