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Apples «neues» Killerfeature: Das iPhone 6 wird dank NFC zum Portemonnaie

Hier sehen wir angeblich die Hauptplatinen des iPhone 6 mit 4,7 Zoll, des iPhone 5S und des iPhone 6 mit 5,5 Zoll (von links).
Hier sehen wir angeblich die Hauptplatinen des iPhone 6 mit 4,7 Zoll, des iPhone 5S und des iPhone 6 mit 5,5 Zoll (von links).screenshot: nowhereelse.fr
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Apples «neues» Killerfeature: Das iPhone 6 wird dank NFC zum Portemonnaie

Nach Jahren des Abwartens hält Apple scheinbar die Zeit für reif: Die neuen iPhones sollen dank Spezial-Chips und Fingerabdruck-Scanner das sichere bargeldlose Bezahlen ermöglichen.
29.08.2014, 14:4929.08.2014, 15:58
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Bislang hat sich Apple vornehm zurückgehalten, wenn es um das Thema NFC ging. Kein einziges Apple-Gerät ist mit der Technologie für das bargeld- und kontaktlose Bezahlen ausgerüstet. Stattdessen konzentrierten sich die Kalifornier mit Bluetooth 4.0 und iBeacon auf eine andere Form der drahtlosen Datenübertragung. 

Das dürfte sich diesen Herbst ändern. Wie das US-Magazin «Wired» und andere Medien berichten, wird das iPhone 6 einen NFC-Chip an Bord haben. Laut den unbestätigten Meldungen ist er hinter dem auf der Rückseite platzierten (und beleuchteten) Apple-Logo versteckt.

NFC steht für Near Field Communication und setzt langsam, aber sicher an, nach Asien und den USA auch Europa zu erobern. Kürzlich lancierten die drei grossen Schweizer Mobilfunkbetreiber Swisscom, Sunrise und Orange den Bezahlservice Tapit. Mit der entsprechenden Android-App kann unter anderem an Kiosken sowie in Migros- und Coop-Filialen ganz einfach mit dem Smartphone bezahlt werden. Eine iOS-App wurde für einen späteren Zeitpunkt in Aussicht gestellt.

Hämische Kommentare

Wenn Apple jetzt auf den NFC-Zug aufspringt, dürfte das einige hämische Kommentare einbringen. Hochrangige Apple-Manager hatten sich in der Vergangenheit abschätzig darüber geäussert. Derweil gingen viele Konkurrenten voraus und übernahmen NFC, das war natürlich auch ein gutes Verkaufsargument gegen das iPhone.

Das zögerliche Vorgehen würde aber auch zur bisherigen Strategie passen. Apple ist bekannt dafür, neue Technologien nicht auf Teufel komm raus zu übernehmen. Vielmehr beobachtet das Unternehmen und führt Features  – wie beim Beispiel NFC zu sehen – erst ein, wenn die Nutzer einen grossen praktischen Nutzen daraus ziehen können.

800 Millionen Kunden

Mit iTunes besitzt Apple seit langem ein funktionierendes Bezahlsystem, das mit über 800 Millionen registrierten Kunden das grösste der Welt ist. Bislang sind die Einkaufsmöglichkeiten beschränkt: Zum einen können digitale Inhalte wie Apps, Musik, Filme, Serien und Bücher online erworben werden. Zum anderen können Apple-Kunden in den Apple Stores bargeldlos mit der gleichnamigen App einkaufen.

Neu könnten die Nutzer mit ihrem iPhone 6 auch Waren und Dienstleistungen ausserhalb des Apple-Universums bezahlen. Über die erforderlichen Deals mit beteiligten Unternehmen ist nichts bekannt. Interessant wären insbesondere die Margen von Apple. Bekanntlich kassieren die Kalifornier bei (fast) jedem Deal, der über die iTunes-Plattform abgewickelt wird, einen stattlichen Betrag. In der Regel wird ein Drittel des erzielten Verkaufserlöses einbehalten.

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Mehr Sicherheit dank Fingerabdruck-Scanner

Sicher ist, dass die neuen iPhones mit einem Fingerabdruck-Scanner im Homebutton ausgestattet sind. Die biometrische Sicherheitstechnik zur Identifizierung und für das Bezahlen im App Store hat sich bewährt und ist für iPhone-5S-Besitzer zum unverzichtbaren Feature geworden. Mit iOS 8, das diesen Herbst auf die Apple-Geräte kommt, stellt das Unternehmen Touch ID anderen Software-Entwicklern zur Verfügung.

Der Fingerabdruck-Scanner ist ein entscheidender Faktor, um die Sicherheit beim mobilen Bezahlen zu erhöhen. Sollte das Gerät abhanden kommen, ist es für Dritte unbrauchbar.

Auf dem Gerät gespeichert

«Wired» geht davon aus, dass die digitale Ticket- und Gutschein-Verwaltungs-App Passbook beim mobilen Bezahlsystem eine zentrale Rolle spielen wird. Sie wurde 2012 mit iOS 6 eingeführt, hat bis anhin aber ein unscheinbares Dasein auf den Geräten gefristet.

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Apple hat in den USA einen Patentantrag eingereicht, der ein sicheres mobiles Bezahlsystem im Detail beschreibt. Zur Absicherung wird die biometrische Identifizierung des Nutzers verwendet. Die Zahlungsinformationen (Kreditkartendaten) werden nach der Bestätigung durch den Käufer über eine zweite Funkverbindung übermittelt.

Aus den USA heisst es ausserdem, dass die sensiblen Kundendaten auf einem abgeschotteten Bereich des iPhones abgelegt würden. Eine solche Sicherheitsenklave des Prozessors zeichnet seit dem iPhone 5S für die Speicherung der biometrischen Informationen verantwortlich.

Im Gegensatz dazu werden beim mobilen Bezahlsystem von Swisscom und Co. die Daten auf der SIM-Karte gespeichert.

Das Apple-Video zu Touch ID

quelle: youtube

Laut Financial Times bezieht Apple die NFC-Chips vom niederländischen Hersteller NXP. Die beiden Firmen arbeiteten bereits zusammen, heisst es. NXP beliefere aber auch andere Smartphone-Hersteller mit NFC-Technologie, darunter Erzfeind Samsung.

iPhones in Gold, Silber und Space-Grau

Andere im Internet aufgetauchte Bilder lassen vermuten, dass Apple die beiden iPhone 6 (mit 4,7 Zoll und 5,5 Zoll) in den Gerätefarben Gold, Silber und «Space-Grau» auf den Markt bringen wird.

Neben den neuen Smartphones wird Apple laut Gerüchteküche am 9. September auch ein neues «Wearable» enthüllen. Ob es sich dabei um die iWatch handelt und ob sie ebenfalls NFC an Bord hat, ist offen.

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