Ein Teamplayer soll er oder sie sein, technisch versiert, kreativ, mit schneller Auffassungsgabe und mindestens drei Jahren Berufserfahrung: Apple sucht einen Manager – und zwar für «Apple Search», eine Suchmaschine, die Hunderte Millionen Nutzer unterstützen soll, wie es in der Stellenanzeige heisst.
Die Technologie sei bahnbrechend, verspricht der Konzern: «Sei Teil einer Revolution, die die Nutzung von Computern und mobilen Geräten verändern wird.»
Kaum war die Anzeige online, schwirrten auch schon die ersten Gerüchte durchs Netz: Will Apple etwa Google Konkurrenz machen und eine eigene Suchmaschine entwickeln?
Schon möglich, meinen Branchenkenner. Die Firma sitzt auf einem Berg von 178 Milliarden Dollar Bargeldreserven, in Arizona wird gerade ein neues Rechenzentrum gebaut – und Googles Ästhetik liesse sich sicherlich überbieten. Aber würde eine Apple-Suchmaschine mit den Suchergebnissen von Google mithalten können? Wohl kaum.
Viel wahrscheinlicher ist daher, dass sich hinter Apple Search doch keine neue Suchmaschine verbirgt – sondern eine Verbesserung für die Suchfunktion im App Store oder in Apple Maps.
Apple will in Arizona ein neues Rechenzentrum eröffnen und in den kommenden Jahren zwei Milliarden Dollar in den Bau der Anlage stecken.
Es sei ein «Kommandozentrum für unsere globalen Netzwerke», das in dem südwestlichen US-Bundesstaat entstehen werde, hiess es am Montag. Das Projekt ist eine der umfangreichsten Investitionen in der Konzerngeschichte. Apple will auf diese Weise 600 Jobs schaffen, zum Teil durch die Bauarbeiten.
Bei dem Standort handelt es sich um ein rund 120'000 Quadratmeter grosses Gelände, auf dem eigentlich eine Fabrik zur Herstellung von Saphirglas-Bildschirmen für Apple-Geräte wie iPhones oder iPads entstehen sollte. Saphirglas ist deutlich robuster als das derzeit benutzte Material. Dazu war eine Kooperation von Apple mit GT Advanced Technologies geplant – der Konzern meldete aber im vergangenen Jahr Insolvenz an und warf Apple unfaire Vertragsbedingungen vor. 650 Mitarbeiter waren betroffen. Die genauen Umstände sind weiterhin unklar.
Apple hält allgemein geheim, wie seine Produkte entstehen und woher die Bauteile kommen. Viele Zulieferer müssen Schweigeverpflichtungen unterschreiben und riskieren bei einem Verstoß Schadensersatzzahlungen.
«Dieses mehrere Milliarden Dollar schwere Projekt ist eine der grössten Investitionen, die wir jemals getätigt haben», teilte Apple mit. Neben dem Rechenzentrum soll auch eine Zentrale zur Koordination anderer Apple-Rechenzentren und Netzwerke aufgebaut werden. Einem Sprecher des Gouverneur von Arizona zufolge hat sich Apple verpflichtet, den Standort 30 Jahre aufrecht zu halten.
Nach Angaben von Apple soll das neue Rechenzentrum zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Greenpeace begrüßte diese Pläne.
(red)