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Letzten Herbst hat Microsoft alle überrascht und wie aus dem Nichts das Surface Book enthüllt – ein Premium-Notebook, das mit seinem abnehmbaren Display zum Tablet wird. Ich habe es die letzten 10 Wochen als MacBook-Ersatz genutzt und privat, beruflich und auf Reisen ausgiebig testen können. Kommen wir also ohne weitere Umschweife zu den praktischen Befunden meines Erfahrungsberichts.
Kein Zweifel, das Surface Book ist ein Luxus-Laptop. Unverwechselbares Design und hochwertige Verarbeitung treffen hier auf die neuste Prozessoren-Technologie. Das Resultat kann man sich ausmalen: Ein Power-Notebook für anspruchsvolle User, die bereit sind, für das aktuell vielseitigste Laptop-Tablet-Hybridgerät tief in die Tasche zu greifen.
Das Trennen und Andocken des Displays funktioniert tadellos. Allerdings muss man sich zunächst daran gewöhnen, dass man die Trennen-Taste rund zwei Sekunden gedrückt halten muss, bevor ein Klick-Geräusch signalisiert, dass sich das Display nun ablösen lässt.
Das für seine Grösse sehr leichte Tablet lässt sich verkehrt herum an die Tastatur andocken, was nützlich sein kann, wenn man mit dem Surface Stift schreiben oder zeichnen möchte. Da in der Tastatur eine Grafikkarte (ausser beim günstigsten Modell) und ein zweiter Akku verbaut sind, erhöht man so nicht nur die Grafikleistung massiv, sondern auch die Laufzeit.
Viel. Verdammt viel. Das Gehäuse aus einer Magnesium-Legierung wirkt edel und ist robust zugleich. Microsoft hat sich sehr viel Zeit für sein erstes Notebook genommen – und das zahlt sich aus. Design und Verarbeitung: Check!
Die wahre Innovation schlummert aber tiefer im Inneren des Surface Book: Prozessor, Arbeitsspeicher und SSD-Festplatte stecken samt einem kleinen Grafikchip im Bildschirm und machen es in Kombination mit einem kleinen Akku gerade so unabhängig, wie es als Tablet sein muss. In der Tastatur wiederum ist ein zweiter Akku und ein stärkerer Grafikchip eingebaut, der das Surface Book zu einem der aktuell schnellsten Business-Notebooks macht. Ausser beim 1699 Franken teuren Einstiegsmodell gehört dieser Grafikprozessor immer zur Ausstattung.
Bild- und Videobearbeitung sowie Büroarbeiten stellen das Surface Book vor keinerlei Probleme. Der Chrome-Browser startet zum Beispiel ohne jede Verzögerung. Unter Volllast wird der mit Technik vollgestopfte Bildschirm spürbar warm, während die Tastaturbasis angenehm kühl bleibt – was insbesondere beim Arbeiten auf dem Schoss nicht unwichtig ist. Was ich nicht getestet habe, sind aktuelle PC-Games. Laut anderen Testberichten kommt der Grafikprozessor bei neuen, aufwändigen PC-Spielen an seine Grenzen. Das perfekte Gamer-Notebook ist das Surface Book also nicht.
Ehrlich gesagt habe ich das Surface Book zu 99 Prozent als Notebook genutzt, da ich bis heute nicht kapiert habe, wozu ein 13,5 Zoll grosses Tablet gut sein soll ...
Ja, man kann das Display als separates Tablet nutzen. Und ja, es ist für seine Grösse erstaunlich leicht. Doch offenbar glaubt selbst Microsoft nicht daran, dass irgendjemand das Surface Book für längere Zeit als Tablet nutzen möchte. Ohne Akku in der Tastaturbasis geht dem Tablet nach gut drei Stunden der Saft aus – für ein bisschen Facebook, Netflix, YouTube etc. auf dem Sofa am Abend reicht das aber allemal.
Wie gesagt lässt sich das Surface Book alternativ auch mit umgeklappter Tastatur wie ein Tablet nutzen. So erreicht man sieben bis zehn Stunden Betriebszeit und hat dank Grafik-Chip in der Tastatur-Unterseite die volle Power zur Verfügung, was insbesondere für professionelle Anwender (Grafiker, Designer etc.) wichtig ist.
Das Surface Book ist primär ein Power-Laptop mit Touchdisplay und Stift für Profis in Kreativbranchen, die Photoshop und CAD-Software nutzen. Aber auch alle, die gerne mit einem Stift arbeiten und ihre Dokumente, Präsentationen etc. mit Notizen, und Grafiken versehen möchten, gehören zur Zielgruppe.
Das abnehmbare Tablet mit nur gerade drei Stunden Akkulaufzeit ist mehr als Bonus zu verstehen. Wer also sein Tablet lediglich dazu nutzt, um auf dem Sofa ein, zwei Stunden auf Facebook zu vertrödeln oder einen Film zu schauen, ist mit dem Surface Book bestens bedient. Hardcore-Tablet-Nutzer sollten jedoch ihr iPad oder Android-Tablet nicht gleich in die Tonne werfen, da das Surface Book als Tablet eigentlich zu gross ist und zahlreiche Apps nach wie vor im Windows Store fehlen.
Jup.
Da das Display separat als Tablet nutzbar ist, ist es deutlich dicker und schwerer als ein klassisches Laptop-Display. Eigentlich müsste das Surface Book deshalb nach hinten kippen. Da sich die Scharnierkette beim Aufklappen jedoch Glied für Glied flach ausrollt, gewinnt das Notebook an Standfestigkeit. Ein kleines Manko bleibt bestehen: Durch sein Gewicht lässt sich das Display etwas schwerer öffnen als bei normalen Laptops.
Mit dem Stift, der dem Surface Book beiliegt, kann man in diversen Apps schreiben, zeichnen, malen oder gar komponieren. Das kann sinnvoll sein, um PDF-Dokumente oder Webseiten (im neuen Edge Browser) mit Handnotizen oder Skizzen zu versehen und mit anderen zu teilen. Für Grafiker ist interessant, dass das Surface Book mit Windows 10 sowohl Desktop-Programme als auch Apps von Adobe unterstützt. Standard-Zeichensoftware wie Photoshop und Illustrator können also im PC- und Tablet-Modus ausgeführt werden.
Mit dem nächsten Update für Windows 10 (erscheint im Sommer) werden weitere wichtige Apps wie Office den Stift unterstützen.
Als besonders nützlich erweist sich der mitgelieferte Stift, wenn man das Surface Book als Tablet nutzt und etwas mehr Präzision gefragt ist, etwa beim Markieren von Text.
Ein Beispiel: Schreibt man künftig handschriftlich ein Datum auf dem Tablet, wird das erkannt und man kann daraus einen Kalendereintrag erstellen.
Tipp: Wer das Maximum aus dem Stift herauskitzeln will, sollte sich die kostenlose Windows-App Plumbago ansehen. Die Notizen-App verschönert zum Beispiel automatisch die per Stift verfassten Notizen.
Tipp: Per Klick, Doppelklick und dem Gedrückthalten der Taste am Stiftende wird die Notizen-App OneNote geöffnet, ein Screenshot erstellt oder die Sprachassistentin Cortana aktiviert. Mit der Surface-App lassen sich diese Voreinstellungen anpassen, so dass man etwa seine bevorzugte App per Klick auf das Stiftende starten kann.
Design, Verarbeitung, Geschwindigkeit, alles prima. Scrollen mit zwei Fingern und andere Wischgesten funktionieren genau so geschmeidig wie auf einem Apple-Notebook. Hingegen hat es Microsoft nicht hingekriegt, das Surface Book ohne Software-Fehler auszuliefern: Die ersten Käufer klagten etwa über massive Akku- und Hitzeprobleme, die inzwischen mit Updates behoben wurden. Trotzdem springt bei meinem Modell der gut hörbare Lüfter ziemlich oft an. Ich vermute, dies ist dem ultraschnellen Prozessor der neusten Generation (Intel Skylake) geschuldet, der im flachen Gehäuse wenig Platz findet und entsprechend heiss läuft.
Die angegebene Akkulaufzeit von bis zu 12 Stunden scheint sehr optimistisch, ist aber stark vom Nutzungsverhalten abhängig. Das deutsche Techportal Golem hat die Akkulaufzeit getestet und kommt bei einer normierten Display-Helligkeit von 150 cd/m² auf 10:35 Stunden, was ein ausgezeichneter Wert ist. Das auf Laptop-Tests spezialisierte Magazin LaptopMag stellt ihm gar eine überragende Laufzeit von 12:29 Stunden aus.
In der Praxis halten die beiden Akkus in der Tastatur und im Display bei mir zwischen sieben und neun Stunden durch, wenn ich die von Windows 10 automatisch empfohlene Helligkeit nutze und den Stromsparmodus nicht aktiviert habe.
Das Surface Book gibt es bei uns in vier Varianten, die sich bezüglich Prozessor, Grafik-Chip, Arbeitsspeicher, internem SSD-Speicher und Preis unterscheiden.
Ab 1699 Franken ist man dabei. Das Topmodell kostet direkt bei Microsoft 2899 Franken. Im Handel und für Studenten gibt es das Surface Book auch günstiger.
Die offiziellen Preise auf der Microsoft-Webseite starten je nach Ausführung bei 1699 und Enden bei 2899 Franken. Im Online-Handel findet man es etwas günstiger. Zu teuer? Jein. Mit dem qualitativ hochwertigen Surface Book kann man mindestens die nächsten vier Jahre arbeiten. Das macht pro Jahr 425 bis 725 Franken. Meine persönlicher Tipp: Bei Notebooks lohnt es sich, genug Geld in die Hand zu nehmen und dafür ein zukunftssicheres Gerät zu besitzen, das auch nach Jahren noch Spass macht. Microsoft wird sein erstes Laptop mit Windows 10 noch viele Jahre mit Gratis-Updates versorgen.
Es ist allerdings sehr teuer und als vollwertiger Laptop immerhin knapp 1,6 Kilo schwer (entspricht dem MacBook Pro von 2015). Wer nicht so viel Leistung benötigt, sollte sich vor dem Kauf das leichtere und günstigere Surface Pro 4 oder Surface 3 anschauen.
Nein. Erstaunlicherweise nein.
Ja und zwar das Modell mit i5-Prozessor und separatem Grafik-Chip, da ich zwischendurch auch mal Photoshop nutze. Was mich überzeugt hat? Das Surface Book ist quasi ein MacBook und iPad Pro in einem. Wer wie ich vor allem an einem sehr guten Notebook interessiert ist und das Tablet als netten Bonus sieht, darf unbesorgt zugreifen.
Das Surface Book ist seit langem das erste Produkt von Microsoft, das diesen «Will-Ich-Haben»-Reflex bei mir auslöste – und offenbar nicht nur bei mir: Als ich das Surface neulich am Flughafen aus dem Rucksack holte, ist der Typ am Check-in-Schalter fast ausgeflippt.
Die Gretchenfrage lautet: Warum sollte man noch ein Notebook UND Tablet kaufen, wenn man ein sehr, sehr gutes 2-in-1-Gerät haben kann? Die Antwort: Da fällt mir schlicht kein Grund ein. Nur absolute Hardcore-Tablet-User brauchen beide Geräte, alle anderen sind mit einem Surface Book oder einem günstigeren 2-in-1-Gerät besser bedient. Praktisch alle PC-Hersteller versuchen sich derzeit an solchen Hybrid-Geräten, aber das Surface Book ist der neue Gradmesser, mit dem sich alle Anbieter vergleichen lassen müssen.
Lange hat Apple den Laptop-Markt mit dem MacBook nach Belieben dominiert: Beste Akkulaufzeit, bestes Touchpad und bestes Design sowieso. Doch diese Zeiten sind passé. Mit neuen Glas-Touchpads, welche die verbesserte Touchpad-Software von Windows 10 nutzen, haben Microsoft, Dell und andere PC-Hersteller die grösste Schwäche der Windows-Laptops ausgemerzt. Das Resultat? Scrollen mit zwei Fingern und andere Wischgesten funktionieren nun genau so geschmeidig wie auf einem Apple-Notebook. Wem das Surface Book zu teuer ist, sollte sich eine dieser Alternativen anschauen:
Das Surface Book wurde uns von Microsoft zur Verfügung gestellt. Ich konnte es rund zwei Monate testen.