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CloudFlare wirft Neonazi raus – Apple stoppt Deals mit Rassisten – PayPal reagiert

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CloudFlare wirft Neonazis raus ++ Apple und PayPal gegen Rassisten

17.08.2017, 08:0917.08.2017, 14:48
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Die Digital-News im Überblick:

  • CloudFlare wirft Neonazis raus – und warnt
  • Apple und PayPal gegen Rassisten

CloudFlare wirft Neonazis raus – und warnt

Die Betreiber der Neonazi-Website Daily Stormer seien «Arschlöcher», wird der CEO der mächtigen Internet-Tech-Firma CloudFare, Matthew Prince, vom US-Blog Gizmodo zitiert. In einem überraschenden Schritt habe der Anbieter von Cloud-Sicherheitslösungen beschlossen, die Geschäftsbeziehungen mit der umstrittenen Neonazi-Plattform zu beenden. Dies bedeutet, dass die Webseite nicht mehr durch CloudFare vor Server-Überlastungsangriffen (DDoS-Attacken) geschützt werden kann.

Der CloudFlare-Chef sprach von einem spontanen, ja willkürlichen Entscheid, den es zu diskutieren gelte. Das US-Unternehmen hatte sich in der Vergangenheit dafür eingesetzt, auch umstrittene Angebote vor DDoS-Attacken zu schützen.

In einem Beitrag im Firmen-Blog führte der CloudFlare-Chef später die Beweggründe aus. Prince schreibt darin, dass es sich um eine gefährliche Entscheidung handle, weil das Recht auf freie Meinungsäusserung beeinträchtigt werde.

Soll CloudFare rassistische Web-Angebote schützen?

Prince fordert eine öffentliche Diskussion, wie Institutionen und private Unternehmen mit dem Problem umgehen. Gefordert seien alle Organisationen, die das Internet am Laufen halten.

Es brauche eine Übereinkunft, wie man Inhalte reguliere. Wenn umstrittene Angebote nicht mehr vor DDoS-Attacken geschützt würden, dann widerspreche dies jedem Konzept von Gerechtigkeit. Webseiten-Betreiber würden gezwungen, ihre Inhalte über die riesigen (geschützten) Netzwerke von Tech-Konzernen wie Amazon oder Facebook anzubieten.

«In a not-so-distant future, if we're not there already, it may be that if you're going to put content on the Internet you'll need to use a company with a giant network like Cloudflare, Google, Microsoft, Facebook, Amazon, or Alibaba.»
quelle: cloudflare

Apple und PayPal gegen Rassisten

Der reichste Konzern der Welt will nicht mehr am Online-Business von Rassisten und Neonazis mitverdienen: Der Bezahldienst Apple Pay stehe mehreren Websites, die Produkte mit Nazi-Logos und Hassbotschaften anbieten, nicht mehr zur Verfügung, berichtete BuzzFeed am Mittwochabend. Betroffen seien bislang lediglich einzelne, wenig bekannte US-Anbieter.

Ein Apple-Sprecher verwies laut Bericht auf die Geschäftsbedingungen von Apple Pay: Der Bezahldienst verbiete Websites, die Hass, Intoleranz und Gewalt förderten.

Auch der populäre Online-Bezahldienst PayPal hat am Mittwoch in einem Blog-Beitrag ein schärferes Vorgehen bei Verstössen gegen die Geschäftsbedingungen angekündigt.

Der US-Bezahldienst war in den vergangenen Monaten in die Kritik geraten, weil umstrittene Vertreter der amerikanischen Alt-Right-Bewegung Geld über die Plattform sammelten.

Unter Druck geraten auch zusehends die grossen Kreditkarten-Unternehmen, wie BuzzFeed berichtet. Die gegen Rassismus kämpfende Non-Profit-Organisation Color of Change habe die Online-Kampagne Blood Money gestartet. Auf der Website werden Geschäftsbeziehungen zwischen Finanzdienstleistern und weissen rassistischen Gruppierungen angeprangert. 

Bild
screenshot: bloodmoney.org

(dsc, via The Verge)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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walsi
17.08.2017 09:35registriert Februar 2016
Lasst uns, die wir auf der richtigen Seite stehen und keine ignoranten Rassisten sind, beweisen, dass wir genau so lernresistent sind wie diese Rassisten und auf das Mittel der Ausgrenzung zurückgreifen. Es hat ja in der Vergangenheit schon so gut funktioniert. Wann lernen die Menschen endlich, dass man auch mit Leuten reden muss, deren Ansichten man nicht teilt. Wer ausgegrenzt wird, fühlt sich in seiner Haltung bestätigt.
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