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Facebook: Marc Zuckerberg will individuelle Filter für Nacktheit und Gewalt einführen

FILE - In this June 11, 2014, file photo, a man walks past a mural in an office on the Facebook campus in Menlo Park, Calif. Facebook blew past Wall Street's expectations yet again with its quart ...
Was soll auf Facebook zu sehen sein, was wird – zumindest für einige Nutzer – verborgen?Bild: Jeff Chiu/AP/KEYSTONE

Facebook lässt dich bald selber filtern, ob du Gewalt oder nackte Haut sehen willst

Absolute Freiheit oder strenge Zensur? Weder noch. Facebook lässt seine Nutzer künftig selber entscheiden, welche Art von Inhalten sie auf ihrem Feed sehen wollen. Dies bringt Chancen, wirft aber auch Fragen auf.
17.02.2017, 04:3117.02.2017, 06:24
Eva Hirschi
Eva Hirschi
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Nackte Haut, gewaltsame Szenen, explizite Inhalte und Obszönitäten – ob sie solche Inhalte sehen wollen, lässt Facebook seine über 1,8 Milliarden aktiven Nutzer in Zukunft gleich selbst entscheiden.

Diesen massiven Richtungswechsel in der Politik des grössten Social-Media-Netzwerks hat Gründer Mark Zuckerberg in einem sehr ausführlichen Text auf Facebook bekannt gegeben.

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Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.Bild: EPA/DPA

Damit will er «den Menschen die Macht zurückgeben, die globale Gemeinschaft zu erschaffen, die sie wollen», schreibt Zuckerberg. Es ist ein Schritt Richtung Globalisierung und Dezentralisierung.

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Chance für Künstler und Reporter

Elegant entzieht sich Zuckerberg somit zumindest teilweise der Verantwortung über komplexe Inhalte, der Gratwanderung zwischen Recht und Unrecht, und Zensurvorwürfen.

Bis jetzt galten auf Facebook generelle Regeln für alle Facebook-Nutzer, auch wenn diese auf regionale Gesetze Rücksicht nahmen.

Dies hatte jedoch zu Problemen geführt: Historische Bilder, die halbnackte Personen abbildeten, oder Beiträge von Lokaljournalisten über Gewalt etwa wurden blockiert und wurden erst nach Reklamationen wieder freigeschalten. 

Mit der neuen Regelung ergeben sich auch neue Chancen, wie etwa für (zweideutige oder eindeutige) Kunst, Aktfotografie oder Kriegsdokumentationen.

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Verstärkte Sicherheit

Um die Sicherheit dennoch zu gewährleisten, soll die Kontrolle, insbesondere durch künstliche Intelligenz, verstärkt eingesetzt werden.

Geplant ist laut Zuckerberg, diesen Bereich so weiterzuentwickeln, dass das System merkt, ob es sich bei einem Post um terroristische Propaganda oder eine Nachrichtenmeldung über Terrorismus handelt.

Mehrere Fragen bleiben dennoch offen: Was ist zum Beispiel mit Minderjährigen? Gilt für sie eine strikte, unveränderbare Grundeinstellung oder sollen die Eltern die Einstellungen individuell vornehmen?

Wann genau dieser Filter überhaupt eingeführt wird, und wie er genau aussehen wird, ist noch unklar. «Es braucht Zeit», sagt Mark Zuckerberg.

Passend dazu: Was Facebook (bis jetzt) alles so zensiert

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Charlie Brown
17.02.2017 06:07registriert August 2014
"Nackte Haut, gewaltsame Szenen, grafische Inhalte und Obszönität "

Iihhhh! Grafische Inhalte! Wie pervers ist das denn?

Es wird Zeit, kommt dieses fb in einer nur-text Version.
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Fondue
17.02.2017 06:59registriert Januar 2015
Facebook ist sowieso langsam eine Geisterstadt.

Die sollen mal wieder zurückrudern. Weniger Werbung in der Timeline und wieder chronologische Anordnung. Diese "intelligente" Timeline war noch nie gut. Das selbe gilt für andere Social Netzwerke die meinen sie wollen bestimmen was wir sehen möchten....
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