Digital
Gadgets

Sei kein «Glasshole» – Google gibt Benimmregeln für Datenbrille raus

A man tests a pair of Google glasses equiped with LIS (Italian Sign Language - 'Linguaggio Italiano dei Segni') capabilities and created to help deaf people during their visit of the Egyptia ...
«Was könnte ich damit sonst noch anstellen?» – Mit Google Glass gelten dieselben Regeln wie immer beim Fotografieren und Filmen.Bild: AFP
Versteckte Fotos, Unkeusche Filme

Sei kein «Glasshole» – Google gibt Benimmregeln für Datenbrille raus

Die Datenbrille Google Glass nimmt quasi heimlich Fotos und Videos auf. Damit können allerlei Dummheiten angestellt werden. Der Internetkonzern sieht sich gezwungen, Verhaltensregeln für die Nutzer zu formulieren.
19.02.2014, 14:1610.09.2021, 07:58
Mehr «Digital»

Google Glass hat einen kleinen Bildschirm über dem rechten Auge und lässt sich mit Sprachbefehlen steuern. Mit der Brille kann man ins Internet gehen, sich Routenanweisungen anzeigen lassen oder seine E-Mails checken. Die eingebaute Kamera löste bei Datenschützern Sorgen aus, weil man damit recht unauffällig Aufnahmen machen kann. Etliche Träger einer Google Glass wurden deswegen als «Glasshole» beschimpft.

Zu den nun veröffentlichten Benimmregeln gehört «keine Fotos oder Videos ohne Erlaubnis zu machen» und auf Nachfragen zum Gerät nicht rüde zu reagieren. Ausserdem betonte Google in den am Dienstag veröffentlichten Empfehlungen, dass grundsätzliche Kameraverbote auch für Glass gelten. Ein Nutzer der Datenbrille war jüngst in einem US-Kino festgehalten worden.

Zudem rät Google, es mit der Nutzung der Brille nicht zu übertreiben: «Lesen Sie ‹Krieg und Frieden› nicht über Glass.» Auch Wasserski oder ein Bullenrodeo mit der Google-Brille auf der Nase seien wahrscheinlich keine gute Idee.

Sei kein «Glasshole»:

Es gab auch schon erste Rechtsstreits. Eine Frau, der ein Strafzettel wegen Glass am Steuer drohte, kam aber glimpflich davon: Ein Richter sah es als nicht erwiesen an, dass sie die Datenbrille während der Fahrt auch eingeschaltet hatte.

Oder: Wie Jungs die Glasses benutzen:

Nicht nur die «Glasshole»-Debatte ist seit den Testings der Datenbrille entbrannt. Auch auf die Idee Pornos mit der Kamerabrille abzudrehen, kam die Lustindustrie ziemlich schnell. Oder wie wäre es mit Sex mit sich selbst, wenn man die Kameraperspektive mit seinem Bettpartner tauscht? Die User sind sich uneins: Zerstört Google Glass nun alles – wie den intimen Moment eines Antrags – oder macht sie alles besser?

Kommt Google Glass schon dieses Jahr?

Die Benimmregeln kommen fast ein Jahr nach dem Start der ersten Glass-Version in den USA. Die Datenbrille wird derzeit von einigen zehntausend Testnutzern in den USA ausprobiert. Es gibt noch keinen Termin für eine Markteinführung, laut früheren Äusserungen könnte es aber in den USA in diesem Jahr soweit sein. Die schlechte Nachricht für alle Schweizer: Bei uns ist definitiv nicht vor 2015 mit Google Glass zu rechnen. Dafür gibt es gute Nachrichten für Kurzsichtige: Vor Kurzem stellte Google zusätzliche Gestelle vor, die Glass auch für Brillenträger nutzbar machen. (rar/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Apple hat seine Treibhausgas-Emissionen angeblich um die Hälfte gesenkt
In seinem neusten Umweltbericht streicht der US-Techkonzern die eigenen Bemühungen im Kampf gegen ausbeuterischen Rohstoff-Abbau und den Klimawandel hervor.

Apple hat im vergangenen Geschäftsjahr den Einsatz von Recycling-Kobalt in seinen Batterien mehr als verdoppelt. Der Anteil stieg auf 56 Prozent von 27 Prozent ein Jahr zuvor, wie der iPhone-Konzern am Donnerstag in seinem Umweltbericht mitteilte. Apple will zum Geschäftsjahr 2025 nur noch Kobalt aus Recycling in seinen Batterien verwenden.

Zur Story