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Hardware-Test

Microsofts neues Surface Pro (2017) im grossen Test. Das taugt der kleine Laptop

Surface Pro Windows 10 Laptop Tablet Computer
Das ist es also: Das neue Surface Pro von Microsoft. Ich konnte es rund einen Monat ausgiebig testen.Bild: watson

14 Dinge, die jeder Mac- und PC-Nutzer über Microsofts neuen Laptop-Killer wissen muss

Das neue Surface Pro ist ein Tablet, das sich im Handumdrehen in einen kleinen, mobilen Laptop verwandeln lässt. Es steht seit Kurzem in den Läden. Was die neuste Surface-Generation im Alltag taugt, zeigt unser Test. 
23.07.2017, 11:3623.07.2017, 22:37
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Wie baut man einen möglichst leichten Laptop, der sich nicht nur per Touchpad, Maus und Tastatur, sondern auch per Touchscreen und Digital-Stift gut bedienen lässt? Auf diese Frage hat Microsoft seit einigen Jahren eine klare Antwort: Die gesamte Technik wird in ein dünnes Tablet gepackt, das sich per Klappständer und anheftbarer Tastatur in einen kleinen, mobilen Laptop verwandelt.

Das neue Modell, das übrigens nicht Surface Pro 5, sondern schlicht Surface Pro heisst, ist seit Mitte Juni im Handel, und ich konnte es rund einen Monat intensiv testen.

Kommen wir daher ohne Umschweife zu den praktischen Befunden meines Erfahrungsberichts.

Was genau ist das Surface Pro?

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Das Surface Pro (Modell 2017) ist ein 12,3 Zoll grosses, knapp 1,1 Kilo leichtes Notebook, das sich auch als Tablet nutzen lässt, wenn man die magnetisch andockbare Tastatur ablöst. Das Tablet allein wiegt 768 bis 784 Gramm. gif: microsoft

Das Surface Pro ist in erster Linie ein relativ kleiner, hochwertiger Laptop für alle, die möglichst wenig Gewicht mit sich schleppen wollen. Mit der Schutzhülle, die heruntergeklappt als Tastatur dient, bringt er knapp 1,1 Kilo auf die Waage. Für einen Laptop mit Windows 10 ist dies sehr wenig Gewicht, zumal man mit dem Surface Pro das Tablet auch immer dabei hat, sobald man den Ständer einklappt und die magnetisch haftende Tastatur ablöst (siehe Punkt 4).

Was hat Microsoft beim neuen Modell verbessert?

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Computer Laptop Tablet Hybridgerät
Der Klappständer lässt sich stufenlos verstellen und neu fast ganz flach legen.Bild: watson

Mit dem Surface Pro 4 von Ende 2015 hatte es Microsoft im vierten Anlauf geschafft, die Leistung eines guten Business-Notebooks in ein dünnes Tablet zu quetschen. 2017 geht natürlich noch deutlich mehr: Das neue Modell bietet in der teuersten Ausführung mit i7-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher und 1 TB SSD-Festplatte die Leistung eines guten Mittelklasse-Desktop-PCs.

Die je nach Ausführung für 110 bis 180 Franken erhältliche Tastatur dockt auch beim neuen Surface Pro wie gewohnt mit einem lauten Klicken fest an der magnetischen Unterseite des Tablets an. Der Klappständer ist ruckzuck ausgefahren und in fünf Sekunden hat sich das Surface-Tablet in ein Surface-Notebook transformiert. Neu lässt sich der Ständer fast ganz flach Stellen, wie das folgende GIF zeigt. Dies ist vor allem zum Zeichnen mit dem Surface Pen nützlich.

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Schnell wie ein Desktop-PC, dünn wie ein Tablet: Das neue Surface Pro ist ein Laptop in Tabletform. Der Klappständer auf der Rückseite lässt sich stufenlos um 165 Grad verstellen.gif: stereopoly/microsoft

Besitzer eines älteren Surface Pro dürfte es interessieren, dass das bisherige Zubehör kompatibel bleibt: Tastatur, Stift, Ladekabel und Docking Station können entsprechend weiter benutzt werden.

Unser Testgerät kam mit der schwarzen Standard-Tastaturhülle, die im Online-Handel rund 110 bis 140 Franken kostet. Wer's edler mag, kann sich das Type Cover mit Alcantara-Bezug (Kunstleder) für rund 180 Franken kaufen.

Bei älteren Surface-Modellen machte sich der Lüfter oft unangenehm bemerkbar. Beim Testgerät mit i7-Prozessor der neusten Generation ist mir das Lüftergeräusch kein einziges Mal aufgefallen. Bei den günstigeren Modellen mit i5- und m-Prozessor hat Microsoft den Lüfter übrigens ganz weggelassen.

Gibt's auch schlechte News?

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Computer Laptop Tablet Hybridgerät
Der Surface Pen muss neu separat gekauft werden. Er haftet magnetisch am Display.Bild: watson

Beim Design hat sich wenig getan. Die Ecken wurden etwas abgerundet, ansonsten sieht das neue Surface Pro fast Eins-zu-Eins wie der Vorgänger aus. Vermutlich ist darüber niemand traurig, aber es gibt Dinge, die durchaus Fragen aufwerfen:

Der Surface Pen war beim Kauf eines Surface Pro bislang dabei, neu muss er separat gekauft werden. Der neue, leicht verbesserte Stift kostet 110 Franken, das bisherige Modell gibt es nun ab etwa 60 Franken. Hobby-Zeichner können getrost zum älteren Pen greifen, da sich die Unterschiede in Grenzen halten (siehe Punkt 7). Da auch die Tastatur separat gekauft werden muss, schaut man am besten, dass man irgendwo ein Set aus Surface Pro, Type Cover und Pen erstehen kann.

Bei den Anschlüssen gibt's wenig zu meckern: Mit USB 3.0, Mini-DisplayPort für einen externen Bildschirm, microSD-Kartenleser, Kopfhörer-Anschluss und Surface Connect für das Ladekabel und die Docking Station ist unverändert alles da, was ein Laptop-Nutzer benötigt. Einen USB-C-Anschluss, der schnellere Datenübertragung als USB erlauben würde, sucht man wie bei allen Surface-Geräten vergeblich. Microsoft will den Nutzern offenbar das Adapter-Chaos ersparen und fairerweise sei auch erwähnt, dass es noch kaum Peripheriegeräte gibt, die wirklich von USB-C profitieren.

Kann es wirklich Laptop UND Tablet ersetzen?

Dies kommt ganz darauf an, wie und wofür man das Surface Pro primär braucht: Ja, es kann Laptop und Tablet ersetzen, wenn man einen äusserst leichten, schnellen und vielseitigen Laptop-Ersatz möchte und das Gerät nur gelegentlich als Tablet braucht.

Wer nur ein Tablet will, ist mit dem iPad besser bedient und schnellere Laptops gibt es auch. Als Zwei-in-eins-Gerät ist das Surface Pro jedoch unschlagbar.

Die gute Tastatur und das Touchpad machen das Surface-Tablet zum veritablen Notebook-Ersatz

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Computer Laptop Tablet Hybridgerät
Die Anschlüsse von oben nach unten: Mini Display Port (Anschluss für Monitor), USB-3.0, Anschluss für Ladekabel oder Docking Station und Einschub für microSD-Speicherkarte. Der Kopfhörer-Anschluss befindet sich auf der anderen Seite.Bild: microsoft

Wenn irgend ein 2-in-1-Gerät einen Laptop vollwertig ersetzen kann, ist es das Surface Pro. Ist die Tastatur angeschlossen, arbeitet es sich auf dem Surface mit Windows 10 wie auf einem kleinen Laptop. Tastatur, Touchpad und diverse Anschlüsse für Maus, Drucker, externe Monitor(e), Docking-Station, USB-Stick etc. sind alle vorhanden.

Das Display ist mit 12,3 Zoll relativ klein. Arbeitsfläche hat man dank der sehr hohen Auflösung von 2736 mal 1824 Pixeln trotzdem reichlich (ohne dass die Schrift oder Icons dabei kleiner werden).

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Computer Laptop Tablet Hybridgerät
Microsoft optimiert Word, Excel, etc. immer mehr für die Stifteingabe: Dokumente lassen sich auf dem Touchdisplay mit dem Surface Pen bearbeiten.Bild: microsoft

Da auf dem Surface Pro Windows 10 läuft, nutzen Bürolisten, Studenten, Grafiker, Architekten, Wissenschaftler oder Ingenieure die gewohnten Programme, die sie seit Jahren von ihrem Desktop-PC oder Laptop her kennen: Microsoft Office, Photoshop, Buchhaltungssoftware oder CAD-Programme etc..

Private-Nutzer, die nicht auf alle Funktionen der Desktop-Programme angewiesen sind, können wahlweise auf die günstigeren Apps aus dem Windows Store zurückgreifen. Im Gegensatz zu iOS und Android hat der Nutzer die Wahl, ob er mit Touch-optimierten Apps oder Maus- bzw. Touchpad-optimierten Programmen arbeiten möchte.

Und was taugt es als Tablet?

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Laptop Computer Hybridgerät
Auf dem Surface Pro läuft Windows 10. Somit laufen alle Windows-Programme, -Apps und -Games auf dem Tablet-Laptop-Hybridgerät.Bild: watson

Das Surface profitiert nicht zuletzt von Windows 10, das mit seinem Desktop- und Tablet-Modus auf einem Hybridgerät all seine Stärken ausspielen kann.

Dockt man die magnetisch haftende Tastatur-Schutzhülle ab, wechselt Windows 10 in den Tablet-Modus. Als Tablet benutzt, bläst Windows 10 das Startmenü auf Vollbild auf und blendet den Desktop aus. Windows 10 ist spätestens seit dem neusten Creators Update gut für die Bedienung mit Fingern und insbesondere Digital-Stift optimiert, aber iOS und Android sind allein schon wegen der weit besseren App-Auswahl die besseren Betriebssysteme für Tablets. 

Umgekehrt ist das Surface Pro mit Windows 10 und allen notwendigen Anschlüssen für den Bürobetrieb jedem Tablet als Arbeitsgerät meilenweit überlegen. Wer mit dem Surface vor allem arbeiten möchte – ob unterwegs oder im Büro – und es nur gelegentlich als Tablet nutzt, kann bedenkenlos zugreifen.

Kann Microsoft nun Design?

Jup.

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Laptop Computer Hybridgerät
Am grundlegenden Design hat Microsoft seit dem allerersten Surface nicht gerüttelt – zurecht.Bild: watson

Wofür ist der Stift gut?

Für den Surface Pen, wie Microsoft seinen digitalen Stift nennt, gibt es diverse Zielgruppen, die ihn ganz unterschiedlich nutzen werden. Ein paar Beispiele sollen dies verdeutlichen.

Für grafisch Tätige, die direkt auf einem Tablet zeichnen und allenfalls auch ein Surface Studio besitzen

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Laptop Computer Hybridgerät
Der Stift liegt gut in der Hand und arbeitet präzise.Bild: watson

Für Studenten, die Notizen oder Mathe-Aufgaben direkt auf dem Surface machen

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Das Gif zeigt, wie sich Gleichungen mit dem Surface Pen grafisch lösen lassen.gif: microsoft

Für Büroangestellte, die Office- oder PDF-Dateien per Stift bearbeiten

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Word-, PDF-Dokumente, Screenshots, Webseiten etc. lassen sich mit handschriftlichen Ergänzungen versehen.gif: microsoft

Für Architekten, die lieber digital als analog zeichnen

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Professionelle Anwender können das Schreibgefühl mit auswechselbaren Stiftspitzen weiter personalisieren.gif: microsoft

Für Hobby-Zeichner

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Laptop Computer Hybridgerät
Mit der Rückseite des Stifts lassen sich Striche intuitiv ausradieren.Bild: watson

Und natürlich für Kinder

Surface Pro
Der Pen hat zwar eine Taste für den Rechtsklick, diese lässt sich aber nicht mit anderen Funktionen belegen.Bild: watson

Der digitale Zeichenstift war beim Surface Pro 4 noch dabei, beim neuen Modell muss er separat gekauft werden. Der leicht überarbeite Pen schlägt mit rund 110 Franken zu Buche. Das fast gleich gute Vorgänger-Modell bekommt man nun ab etwa 60 Franken. 

Der Aufpreis lohnt sich nur für professionelle Anwender. Diese können den neuen Pen zum Beispiel neigen, um Zeichnungen wie mit einem Graphitstift zu schattieren. Andere Funktionen wie austauschbare Stiftspitzen (Fineliner) oder radieren mit dem Stift-ende bietet auch der günstigere Pen.

Was taugt die Tastatur?

Das Type Cover, also die Tastatur-Schutzhülle, ist mit dem Surface Pro 3 und 4 kompatibel.Bild: watson

Ehrlich gesagt bin ich erstaunt, wie gut man auf dem dünnen Type Cover schreiben kann. Tippen fühlt sich von Anfang an genauso komfortabel an wie bei einem Laptop. Unabhängige Tester attestieren Microsoft immer wieder, mit dem Type Cover die beste Tastatur für 2-in-1-Geräte zu haben. Mangels Erfahrung mit Alternativen kann ich dies weder bestätigen noch dementieren, aber angenehm, leise und treffsicher schreiben lässt sich darauf auf jeden Fall. Mit der Hintergrundbeleuchtung kann auch im Dunkeln bequem getippt werden.

Persönlich konnte ich keinen (signifikanten) Unterschied zum bisherigen Type Cover ausmachen – was eine gute Nachricht ist. Microsofts Kombination aus Schutzhülle und Tastatur ist nach fünf Jahren stetiger Optimierung nahezu perfekt. Sie ist dünn, leicht, trotzdem stabil und lässt sich dank Magneten rasch an- und abheften.

Wie gut ist das Touchpad?

Surface Pro (2017) Windows 10 Computer Laptop Tablet
Das Type Cover gibt es in mehreren Farben, zwei unterschiedlichen Materialien sowie mit und ohne Fingerabdruck-Scanner.Bild: watson

Privat habe ich viele Jahre ein MacBook benutzt, weil Apples Touchpad einfach besser war als bei den meisten Windows-Laptops. Das kleine Touchpad der älteren Surface-Geräte war dann auch ein Grund, warum ich nie ein Surface Pro gekauft habe. Auch dieses Manko hat Microsoft inzwischen ausgemerzt. 

Seit dem Surface Pro 4 von 2015 ist das Touchpad vernünftig gross und erkennt Wischgesten mit mehreren Fingern schnell und präzise. Daran hat sich zum Glück nichts geändert. Das Touchpad ist nach wie vor etwas kleiner als bei einem MacBook oder Surface Book, scrollen mit zwei Fingern und andere Wischgesten mit mehreren Fingern funktionieren aber genau so geschmeidig wie bei grösseren Laptops.

Wie lang hält der Akku?

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Computer Laptop Tablet Hybridgerät
Kleiner Vorteil gegenüber Laptops: Mit hochgeklappter Tastatur-Schutzhülle braucht das Surface Pro sehr wenig Platz.Bild: watson

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Und wenn das Surface Pro eine Achillesferse hat, dann ist es der Akku. Beim Vorgängermodell war er je nach Nutzungsverhalten nach 6 bis 7 Stunden erschöpft, beim neuen Surface Pro hält er 1,5 bis 2 Stunden länger. Dies dürfte primär an der neuen Prozessor-Generation (Intel-Kaby-Lake) liegen, die offenbar etwas weniger Energie benötigt.

Im Alltagstest des Schweizer Computer-Magazins PCTipp geht dem Surface nach 8:43 Stunden die Energie aus. Im Ausdauertest des auf Laptoptests spezialisierten Magazins LaptopMag macht das Surface nach 7:30 Stunden schlapp. Für ein so dünnes Gerät ist das ok, aber kein Vergleich zu den 9 bis 14 Stunden, die der ebenfalls neue Surface Laptop liefert.

Gibt es unterschiedliche Modelle?

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Computer Laptop Tablet Hybridgerät
Bild: watson

Das Surface Pro gibt es in sechs Varianten, die sich bezüglich Prozessor, Arbeitsspeicher, internem SSD-Speicher, Grafik-Chip und Preis unterscheiden.

  • Intel Core m3 / 128 GB SSD / 4 GB RAM / CHF 949
  • Intel Core i5 / 128 GB SSD / 4 GB RAM / CHF 1'129
  • Intel Core i5 / 256 GB SSD / 8 GB RAM / CHF 1'449
  • Intel Core i7 / 256 GB SSD / 8 GB RAM / CHF 1'749
  • Intel Core i7 / 512 GB SSD / 16 GB RAM / CHF 2'449
  • Intel Core i7 / 1 TB SSD / 16 GB RAM / CHF 3'099

Angegeben sind die offiziellen Preise von Microsoft. Im Handel findet man das Gerät erfahrungsgemäss bis 200 Franken günstiger.

Ich habe das Modell mit i7-Prozessor, 16 GB RAM und 512 GB Speicher (SSD) getestet, das ohne Cover-Tastatur und Stift direkt bei Microsoft 2449 Franken kostet. Für Otto Normalverbraucher mit dem nötigen Kleingeld ist das i5-Modell mit 8 GB Arbeitsspeicher für knapp 1500 Franken mehr als genug schnell.

Wer das Surface Pro lediglich für Programme wie Microsoft Office oder den Webbrowser nutzt, sollte sich zwischen den beiden günstigsten Modellen entscheiden. Die teuren i7-Modelle sind für professionelle Nutzer gedacht.

Wer das Surface Pro vor allem unterwegs nutzen möchte, sollte allenfalls mit dem Kauf noch etwas zuwarten. Microsoft hat eine LTE-Version angekündigt, mit der man auch über das Mobilfunknetz ins Internet kann.

Ist es nicht zu teuer?

Surface Pro (2017) Windows 10 PC Computer Laptop Tablet Hybridgerät
In der teuren Version mit i7-Prozessor und 16 GB Arbeitsspeicher bietet das Surface Pro die Leistung eines guten Mittelklasse-Desktop-PCs in einem leichten Hybridgerät.Bild: watson

Mit Preisen zwischen 949 und 3099 Franken ist das Surface Pro kein Schnäppchen, zumal die fast unverzichtbare Cover-Tastatur je nach Ausführung 110 bis 180 Franken extra kostet. Ein Surface Pen, den allerdings längst nicht jeder braucht, erhöht den Gesamtpreis nochmals um 60 bis 110 Franken. Die gute Nachricht: Wer bereits ein Surface Pro 3 oder 4 hat, kann Tastatur, Stift oder Docking Station auch mit dem neuen Modell verwenden. Im Handel wird es das Surface Pro vermutlich auch als Set mit Type Cover und Pen zu attraktiveren Preisen geben. Zudem gibt es Rabatte für Studenten.

Wie immer gilt: Microsofts Surface-Geräte sind allgemein auf der teuren Seite, der Kunde profitiert aber auch von mehreren Vorteilen: Gute Verarbeitungsqualität, attraktives Design, schnelle Updates und keine vorinstallierte Bloatware. Dafür zahlt man auch etwas mehr als bei der Konkurrenz.

Und was kostet das Zubehör?

Zum Surface Pro bietet Microsoft inzwischen eine ganze Palette an (teurem) Zubehör an. Surface Mäuse, Keyboards, Schutzhüllen etc. Wirklich unverzichtbar ist aber nur das Type Cover.

  • Type Cover: 110 bis 155 Franken (Blau, Hellblau und Schwarz)
  • Signature Type Cover mit Alcantara-Bezug (Kunstleder): 160 bis 180 Franken (Platin, Kobaltblau und Burgunderrot)
  • Type Cover mit Fingerabdruck-ID: 185 Franken
  • Surface Pen: 60 bis 110 Franken je nach Modell
  • Surface Docking Station: ca. 200 Franken
Microsoft Surface Dock: Ladefunktion, Ethernet, Kopfhörer, 2 mal Mini DisplayPort, 4 mal USB 3.0.
Microsoft Surface Dock: Ladefunktion, Ethernet, Kopfhörer, 2 mal Mini DisplayPort, 4 mal USB 3.0.Bild: microsoft
Über das Surface Dock (Bildmitte) schliesst man das Surface Pro (oder ein anderes Surface-Gerät) an einen oder zwei externe Monitore an. Günstiger geht dies natürlich mit einem Mini-DisplayPort-zu-HDM ...
Über das Surface Dock (Bildmitte) schliesst man das Surface Pro (oder ein anderes Surface-Gerät) an einen oder zwei externe Monitore an. Günstiger geht dies natürlich mit einem Mini-DisplayPort-zu-HDMI-Adapter.Bild: microsoft

Soll ich das neue Modell kaufen oder reicht auch das Surface Pro 4?

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Surface öffnen, Richtung Display schauen und Windows 10 ist ruckzuck per Gesichtserkennung entsperrt. Dies funktioniert auch mit Brille und im Dunkeln.gif: watson

Das neue Surface Pro ist ein teures Vergnügen und abgesehen von der besseren Akkulaufzeit, etwas mehr Leistung und dem Klappständer, der sich nun fast ganz flach stellen lässt, sehe ich wenig Gründe, warum man nicht zum günstigeren Surface Pro 4 greifen sollte: Form, Gewicht, Display und Tastatur sind nahezu identisch. Kommt hinzu, dass der Pen nur beim Vorgängermodell beim Kaufpreis dabei ist (wer sich für das ältere Surface Pro 4 interessiert, kann den Testbericht hier nachlesen).

Das neue Surface ist somit alles andere als eine Revolution: Microsoft hat vielmehr die kleinen Schwächen des Vorgängers ausgebügelt und dem Laptop in Tabletform ein Technologie-Update spendiert.

Was mir am Surface Pro gefällt:

  • Helles, gestochen scharfes Touchdisplay
  • Die Leistung eines guten Mittelklasse-Desktop-PCs in einem leichten Hybridgerät
  • Ein vollwertiger Laptop, der nicht nur Apps, sondern alle Windows-Programme ausführt
  • Für einen Laptop sehr leicht
  • Mit dem stufenlos verstellbaren Ständer sehr flexibel nutzbar 
  • Design und Verarbeitung sind top
  • Einschub für MicroSD-Karte
  • Unterseite erhitzt sich nicht, da die Technik im Display steckt
  • Tastatur und Touchpad überzeugen
  • Kaum hörbarer Lüfter im i7-Modell (m- und i5-Modell kommen ohne Lüfter aus)
  • Surface Pro per Gesichtserkennung entsperren geht schnell, ist praktisch und funktioniert auch im Dunkeln und mit Brille
  • Keine überflüssige Software vorinstalliert
  • Windows 10 ist fast durchgängig für die optionale Touch- und Stiftbedienung optimiert

Was mir nicht gefällt:

  • Auf dem Schoss ist ein «echter» Laptop immer noch stabiler
  • Surface Pen und Tastatur-Schutzhülle müssen separat gekauft werden
  • Knapp zwei Stunden mehr Akkulaufzeit als beim Surface Pro 4, aber trotzdem nur durchschnittlich Laufzeit
  • Extrem schlecht zu reparieren
  • Als Tablet ist es für mich zu gross und zu schwer
  • Kein USB-C-Anschluss
  • Zwar Premium, aber je nach Ausstattung sehr teuer
Surface Pro Windows 10 Laptop Tablet Computer
Der Vergleich mit dem iPhone zeigt, wie dünn das Surface Pro ist.Bild: watson

Das Surface Pro (2017) in Zahlen

  • Betriebssystem: Windows 10 Pro
  • Display: 12,3 Zoll; 267 PPI; Auflösung 2736 mal 1824 Pixel (3:2-Format)
  • Prozessor: Intel m3-7Y30, Intel i5-7300U oder Intel i7-77660U der neusten Generation
  • Akkulaufzeit: 7 bis 9 Stunden
  • Arbeitsspeicher: 4, 8 oder 16 GB RAM
  • Festplatte: 128, 256, 512 GB oder 1 TB SSD (erweiterbar per MicroSD-Karte)
  • Anschlüsse: USB 3.0; Mini DisplayPort; 3,5-mm-Klinke; microSD-Kartenleser; Surface Connect, Cover-Anschluss
  • Kamera: 8-Megapixel-Kamera (Video: 1080p); 5-Megapixel-Frontkamera (Video: 1080p), Infrarotkamera für Windows-Entsperrung per Gesichtserkennung (ohne Passwort)
  • Konnektivität: 802.11 a/b/g/n/ac WLAN; Bluetooth 4.1; 4G LTE (optional)
  • Gewicht des Tablets: 768 – 784 Gramm
  • Gewicht des Type Covers: 292 Gramm
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Das Surface Pro wurde uns von Microsoft zur Verfügung gestellt. Ich konnte es knapp einen Monat testen.

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Groovy
21.07.2017 11:33registriert Januar 2014
Bestes Stück Hardware das ich je hatte. Tagsüber mit Tastatur und Maus, abends auf dem Sofa mit Finger oder Stift. Unglaublich vielseitig.
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Amadeus
21.07.2017 10:54registriert September 2015
Ich konnte nicht widerstehen 😁
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Nothingtodisplay
21.07.2017 12:24registriert November 2014
Warum wird eigentlich alles neue als "Killer" bezeichnet?
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