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Schweiz

IBM-Forscher präsentieren neues Magnetband, das 20 Mal mehr Daten speichert

Mark Lantz vom IBM-Forschungslabor in Rüschlikon bei Zürich hält 201 Milliarden Bits zwischen den Fingern.
Mark Lantz vom IBM-Forschungslabor in Rüschlikon bei Zürich hält 201 Milliarden Bits zwischen den Fingern.
Bild: ibm

330 Terabytes in einer Hand: IBM-Forscher präsentieren den Super-Datenspeicher

IBM-Wissenschaftler in der Schweiz haben ein Magnetband entwickelt, das über 20 Mal mehr Informationen fassen kann als vergleichbare, kommerziell erhältliche Datenträger.
02.08.2017, 06:0002.08.2017, 20:32
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Wissenschaftlern des IBM Forschungszentrums in Rüschlikon ZH ist es gelungen, so viele Daten wie noch nie auf einem Magnetband-Speichersystem zu sichern. Sie schrieben Daten mit einer Speicherdichte von 201 Gigabits pro Quadratzoll auf das Speicherband.

Dies entspreche einer Steigerung der Speicherdichte um das mehr als 20-fache im Vergleich zu neuesten kommerziell erhältlichen Magnetband-Speichersystemen, teilte das IBM Forschungszentrum mit. Die neue Technologie wurde am Mittwoch auf einer Konferenz im japanischen Tsukuba vorgestellt.

Damit werde es möglich, auf einer handtellergrossen Kassette bis zu 330 Terabytes an unkomprimierten Daten zu speichern, heisst es in der Mitteilung. Dies entspreche einer Textmenge von 330 Millionen Büchern – würden diese aneinander gereiht, wären sie länger als Japan.

Um die Speicherdichte von 201 Gigabits pro Quadratzoll (rund 6,45 Quadratzentimeter) zu erreichen, nutzten die Wissenschaftler ein spezielles Speicherband des japanischen Herstellers Sony Storage Media Solutions. Bei diesem wurde die Magnetschicht mittels Kathodenzerstäubung aufgetragen. Dadurch verteilten sich die Magnetpartikel auf dem Band besonders fein, was eine höhere Speicherdichte ermöglichte.

Magnetbandspeicher werden laut der Mitteilung in der lokalen Datensicherung in Rechenzentren, für Disaster-Recovery-Lösungen oder zur Einhaltung gesetzlicher Auflagen zur Datenaufbewahrung verwendet. Die Industrie nutze sie allerdings auch für neue Bereiche, wie Big Data oder Cloud Computing.

Erfunden wurden Magnetbandspeicher vor mehr als 60 Jahren. Die ersten Bänder hatten laut dem Forschungszentrum eine Speicherkapazität von gerade einmal zwei Megabyte. Die nun in Japan vorgestellte Technologie erhöhe die Speicherkapazität demgegenüber um das 165'000'000-fache.

(oli/sda)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Samet
02.08.2017 21:37registriert März 2014
Eigentlich hält er's in zwei Händen :)
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der_senf_istda
02.08.2017 15:00registriert Juni 2017
Wusst ich's doch: die Floppy Disk kommt wieder zurück !

Kleiner Tipp von mir an die Jüngeren Leser: Wenn du mit einem Locher auf der anderen Seite auch noch ein Löchli machst, kannst du die Floppy Disk auch auf der Rückseite benutzen.
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