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Berner Forscher zeigen, wie Google-Suchanfragen Verbrechen vorhersagen könnten

Berner Forscher zeigen, wie Google-Suchanfragen Verbrechen vorhersagen könnten

30.11.2016, 14:4901.12.2016, 11:29
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«Google Trends» zeigt an, welche Suchbegriffe Nutzer besonders häufig eingeben. Damit liessen sich möglicherweise Straftaten vorhersagen und verhindern, wie Forschende der Universität Bern am Beispiel des Suchbegriffs «Methamphetamin» zeigen.

(Update: In der Original-Meldung war fälschlicherweise von Metamphetamin die Rede.)

Google veröffentlicht mit den Suchbegriff-Trends interessante Daten, um gesellschaftliche Entwicklungen zu erforschen. Forschende versuchen damit beispielsweise, Wahlergebnisse und Grippewellen vorherzusagen. Nun zeigen Wissenschaftler der Universität Bern, dass sich damit eventuell auch Straftaten voraussagen lassen, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte.

Google Trends könnte Straftaten voraussagen.
Google Trends könnte Straftaten voraussagen.grafik: universität bern

Michael Liebrenz und sein Forschungsteam haben die Häufigkeit von Suchanfragen zu der illegalen Droge Methamphetamin mit den entsprechenden Kriminalstatistiken der Schweiz, Deutschlands und Österreichs verglichen. Tatsächlich verliefen die Suchanfragen und die kriminellen Drogenaktivitäten der letzten zehn Jahre ungefähr parallel, wie die Forschenden im Fachblatt «PLOS ONE» berichten.

Es scheine demnach möglich, dass die Suchaktivität der kriminellen Aktivität vorausgehe und sich zur Vorhersage eigne, sagte Liebrenz gemäss der Mitteilung. Da die zur Verfügung stehenden Daten allerdings sehr grobmaschig seien, könne man jedoch noch keine definitive Aussage machen.

«Obwohl weitere Untersuchungen nötig sind, empfehlen wir den Strafverfolgungsbehörden, Suchtrends zur Planung präventiver Massnahmen zu evaluieren», so Liebrenz.

Einen weiteren Einsatzort für die Suchbegriff-Statistiken sehen die Forschenden im Gesundheitswesen. Durch Analyse der Suchanfragen liessen sich Massnahmen zur Schadensminderung allenfalls effektiver einsetzen, schrieb die Uni Bern. (sda)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LeChef
30.11.2016 16:46registriert Januar 2016
Der Titel suggeriert, es gehe hier um Individualdaten. Tatsächlich nehmen diese Forscher einfach die allgemeinen Google Trends und gleichen sie mit Kriminalstatistiken ab.... Das ist, mal vorsichtig ausgedrückt, ziemlich tautologisch. Wenn auf Amazon ein bestimmtes Produkt häufiger gesucht wird, lässt sich ja auch vermuten, dass seine Verkaufzahlen höher liegen. Erkenntnisgewinn dieser Studie: nahe null.
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