Digital
Windows

Microsoft entfernt MS Paint aus Windows 10

Eine ganze Generation hat mit MS Paint gelernt, wie man eine Computermaus bedient.
Eine ganze Generation hat mit MS Paint gelernt, wie man eine Computermaus bedient.bild: warosu

Microsoft kippt Paint aus Windows – nach 32 Jahren

24.07.2017, 15:2325.07.2017, 14:34
Mehr «Digital»

32 Jahre sind genug: Microsoft stellt sein legendäres Malprogramm Paint mit dem nächsten grossen Update für Windows 10 ein. 

Animiertes GIFGIF abspielen
gif: via twitter / NightingaIed

Nicht alle sind glücklich, dass Paint bald verschwinden wird ...

Paint existiert seit Windows 1.0 von 1985, damals hiess das rudimentäre Malprogramm allerdings noch Paintbrush. Mit Windows 95 wurde es in Microsoft Paint oder einfach Paint umbenannt und ist bis heute Bestandteil jeder Windows-Version.

Kinder der 90er-Jahre konnten sich stundenlang mit Paint beschäftigen – schliesslich gab's damals weder Snapchat noch Instagram. Eine ganze Generation von heutigen Photoshop-Künstlern hat im zarten Kindesalter mit MSPaint.exe die Liebe zum Zeichnen am Computer entdeckt.

Natürlich konnte Paint professionellen Bildbearbeitungsprogrammen nie auch nur annähernd das Wasser reichen. Und natürlich rümpfen Profis die Nase, wenn der Name Paint nur fällt. Doch das einfache, kostenlose Grafikprogramm war immer da, wenn man als Hobby-Nutzer mal eben rasch eine simple Bildmontage erstellen wollte.

Aus Paint wird Paint 3D

Das Ende von Paint kommt wenig überraschend. Mit dem Creators Update für Windows 10 hat Microsoft bereits im Frühling dieses Jahres den Nachfolger lanciert: Paint 3D.

Animiertes GIFGIF abspielen
gif: microsoft

Paint 3D ist zweifellos besser oder mächtiger als das alte Paint und für die Bedienung per digitalem Zeichenstift (Surface Pen) optimiert.

Wer das Creators Update für Windows 10 installiert hat, kann derzeit zwischen Paint und Paint 3D wählen. Ob Paint bereits in den nächsten Wochen oder Monaten endgültig von unseren Computern verschwindet, ist noch ungewiss. Microsoft hat erst angekündigt, dass man mit dem nächsten Gratis-Update für Windows 10, das im Herbst erscheint, die Entwicklung von Paint offiziell einstellt.

Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis das Kultprogramm ganz aus Windows 10 verschwindet. Weder für Microsoft noch für die Nutzer macht es mittelfristig Sinn, dass es zwei gratis Malprogramme für Windows gibt.

Paint 3D hat eine modernere Benutzeroberfläche und bietet nun 3D-Funktionen

Mit Paint 3D soll man in der Lage sein, am PC dreidimensionale Körper und Figuren zu zeichnen – und sie per 3D-Drucker als reale Objekte auszudrucken. Wer keinen 3D-Drucker hat, kann die 3D-Zeichnungen auch an einen Dienstleister senden, der das Objekt ausdruckt. 

Animiertes GIFGIF abspielen
Paint 3D lässt dich nun 3D-Objekte zeichnen – und per 3D-Drucker ausdrucken.gif: watson / quelle: techcrunch

Das neue Paint 3D ist sicher ein würdiger Nachfolger, aber jahrelange Paint-Nutzer müssen sich umgewöhnen, da es ausser dem ähnlichen Namen nur noch wenig mit dem Original-Paint zu tun hat.

Paint 3D kann auch als Gratis-App aus dem Windows Store heruntergeladen werden.

Update: Microsoft hat inzwischen in einem Blogpost verkündet, dass Paint weiter als Gratis-App im Windows Store verfügbar bleiben wird. Das Standard-Malprogramm in Windows 10 wird künftig aber Paint 3D sein.

(oli)

Dinge, die jeder über Microsofts Surface Studio wissen muss

Video: Oliver Wietlisbach, Angelina Graf

Die neue Windows-Version ist da – wegen diesen Features lohnt sich das Update

1 / 17
Die neue Windows-Version ist da – wegen diesen Features lohnt sich das Update
Das «Creators Update» erweitert Windows 10 um diverse neue Funktionen. Ob Büronutzer, Gamer oder Grafiker, für alle ist etwas dabei.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Mehr Reviews: Die neusten Smartphones und Co. im Test

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Scasi
24.07.2017 16:11registriert Januar 2015
Ich brauche Paint fast täglich für Webdesign - es startet mit Win+R mspaint innerhalb einer gefühlten Nanosekunde und erlaubt mir blitzschnell mittels Selektionstool Pixelabstände zu messen. Mit keinem anderen Programm kann ich diese wichtige Arbeit schneller erledigen. Auch für die temporäre Zwischenspeicherung von mehreren Screenshots ist es unerlässlich. Bin gerade ziemlich traurig... :'-(
686
Melden
Zum Kommentar
avatar
Guzmaniac
24.07.2017 15:52registriert März 2017
Skandal!!!

Ohne Paint bin ich gestalterisch nichts mehr wert!

Wer startet eine Petition?

Paint 4-evaaaa!
553
Melden
Zum Kommentar
avatar
DieRoseInDerHose
24.07.2017 16:12registriert August 2016
Goodbye schöne Kindheitserinnerung😢
512
Melden
Zum Kommentar
17
Nationalrat tritt auf neue Vorlage zur E-ID ein – so geht es weiter
Der Nationalrat hat der neuen Vorlage des Bundesrats zur Einführung eines elektronischen Identitätsnachweises in der Schweiz (E-ID) sehr deutlich zugestimmt. Drei Jahre nach dem Scheitern einer ersten Vorlage scheint damit möglich, dass die E-ID im Jahr 2026 eingeführt wird.

Die grosse Kammer stimmte dem Gesetzesentwurf am Donnerstag mit 175 zu 12 Stimmen bei zwei Enthaltungen zu. Die Nein-Stimmen kamen aus der SVP-Fraktion. Der Rat bewilligte auch insgesamt rund hundert Millionen Franken für den Aufbau und den Betrieb der nötigen Systeme. Die Vorlage geht nun an den Ständerat.

Zur Story