Windows 10 ist berüchtigt dafür aus heiterem Himmel ein Update zu installieren und den Computer neu zu starten. Gerade wenn man eigentlich schnell an die Arbeit gehen möchte, kann das sehr nervig sein. Die mit dem Zwangs-Update beglückten User reagieren dann meist so:
Auf YouTube finden sich Videos von Online-Gamern, die ihre Spiele streamen und plötzlich aus dem Game fliegen, weil der PC ungefragt ein Windows-Update installiert. Dies passiert allerdings nur, wenn man wichtige Updates wiederholt verschiebt. Die Betroffenen sind also nicht von aller Schuld freigesprochen.
Klar. System-Updates sind wichtig. Wissen wir. Sie stopfen Sicherheitslücken und das ist gerade heute dringender denn je, zumal jeder ungeschützte Computer für Online-Kriminelle ein gefundenes Fressen darstellt.
Dass Windows (und natürlich auch Mac-Computer) ihre Nutzer regelmässig mit Update-Meldungen während der Nutzungszeit drangsalieren, ist hingegen weniger schön. Versierte PC-Nutzer wissen zwar, dass man Updates automatisch und bequem über Nacht installieren lassen kann (dazu später mehr), bei allen anderen dürfte es eher so aussehen:
Dies müsste nicht sein. Mit ein paar simplen Einstellungen kann man Updates im dümmsten Moment verhindern.
Mit dem jüngsten Gratis-Update für Windows 10 macht Microsoft endlich Schluss mit automatischen Neustarts. Wer jetzt das sogenannte Creators Update für Windows 10 installiert, kann künftige Windows-Updates viel einfacher verschieben und pausieren. Und zwar wahlweise per Schlummertaste, die das Update um drei Tage verzögert, oder auf einen selbst gewählten Zeitpunkt. Bei der Pro-Version von Windows 10 lässt sich die Installation von Updates für sieben Tage pausieren.
Wer möglichst nie mehr während der Nutzungszeit eine Update-Meldung sehen möchte, sollte Windows anweisen, Updates immer über Nacht zu installieren.
Und so geht es: In den Update-Einstellungen von Windows 10 lässt sich die Nutzungszeit des PC definieren, also die Zeit, in der man den Computer für gewöhnlich nutzt. Eine Nutzungszeit von 8 bis 18 Uhr verhindert etwa, dass sich der PC während der typischen Arbeitszeit automatisch neu startet.
Bislang konnte man als typische Nutzungszeit eine Zeitspanne von maximal 12 Stunden wählen. Dies war vielen Nutzern zu kurz. Neu lässt sich ein 18-stündiges Zeitfenster angeben, zu dem keine Updates installiert werden dürfen – beispielsweise von 6 Uhr morgens bis Mitternacht. Selbst Workaholics sollten so vor ungewollten Neustarts gefeit sein.
Ist die typische Nutzungszeit definiert, installiert der Computer Updates über Nacht – sofern er nicht vollständig heruntergefahren wird.
Microsoft pocht also weiter darauf, dass Systemupdates installiert werden. Gänzlich verhindern kann man sie – dies aus gutem Grund – auch künftig nicht. Microsoft macht es den Nutzern mit dem Creators Update aber deutlich einfacher, ungewollte Neustarts zu verhindern.
Das Gratis-Update für Windows 10 kann man in den «Einstellungen» unter «Update und Sicherheit» manuell herunterladen, wenn es von Windows 10 noch nicht angezeigt wird.