Eine 1941 gebaute Chiffriermaschine der deutschen Wehrmacht ist im Bukarester Auktionshaus Artmark für 45'000 Euro an einen nicht genannten Online-Kunden verkauft worden. Der Startpreis hatte bei 9000 Euro gelegen.
Der frühere Besitzer hatte das seltene Objekt Marke «Enigma» zuvor auf einem Bukarester Flohmarkt für umgerechnet 100 Euro gekauft, teilte Artmark der Nachrichtenagentur DPA am Mittwoch mit.
Ein Vertreter des Auktionshauses sagte, der Sammler und Flohmarktgänger sei ein Kryptografieprofessor gewesen: «Er hat genau gewusst, was er da kaufte.»
Natürlich war es keine antike Schreibmaschine, sondern eine Enigma-Verschlüsselungsmaschine von 1941. Der bei Heimsoeth & Rinke in Berlin gebaute Apparat vom Typ 1 mit drei Rotoren wurde von Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs zur Weitergabe verschlüsselter militärischer Informationen verwendet.
Das Gerät funktioniere noch einwandfrei, der letzte Besitzer – von Beruf Mathematiker und Ingenieur – habe es gewissenhaft gepflegt. «Die Lichtlein gehen an, die Rotoren drehen sich», sagte Artmark-Sprecher Vlad Georgescu.
«Rumänien war im Zweiten Weltkrieg bis 1944 Verbündeter Hitler-Deutschlands gewesen. Historiker gehen daher davon aus, dass es in dem Land noch viel mehr nicht identifizierte Enigma-Maschinen geben könnte», schreibt Spiegel Online. (oli/sda/dpa)